Der Caterer für die städtischen Schulen und Kitas hat den Vertrag vorzeitig gekündigt.

© picture alliance / dpa

Münsteraner Caterer stellt Versorgung von Ahauser Schulen und Kitas ein

rnVertrag gekündigt

Noch im Juni hatte die Verwaltung eine Kündigung des Caterers für die städtischen Schulen und Kitas dementiert. Nun bestätigt sich aber, was die Spatzen längst von den Dächern pfiffen.

Ahaus

, 21.07.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nun also doch: Wie Beigeordneter Werner Leuker auf Anfrage der Redaktion bestätigt, hat der Catererer für die städtischen Kitas und Schulen die Stadt Ahaus gebeten, das eigentlich auf zwei Jahre ausgelegte Auftragsverhältnis zum 31. Juli 2020 vorzeitig zu beenden. Damit haben sich die bereits seit Monaten kursierenden Gerüchte bestätigt.

Jetzt lesen

Werner Leuker bekräftigt allerdings, dass die endgültige Entscheidung erst „nach vielen sehr konstruktiven gemeinsamen Gesprächen und Überlegungen“ zu Beginn der Sommerferien gefallen sei. Dass die Verwaltung Anfang Juni die Kündigung in einem Schreiben an die Redaktion noch ins Reich der Fabeln verwies, stehe daher in keinem Widerspruch. „Das war der damalige Stand“, so Leuker.

Coronakrise laut Leuker „existenzbedrohend“

Auf die Gründe für das nun doch aufgelöste Vertragsverhältnis nennt der Beigeordnete die Coronakrise: „Der Caterer aus Münster hat seit dem 16. März wegen des coronabedingten Ausfalls der Essensversorgung an Schulen und Kitas beinahe einen wirtschaftlichen Totalausfall“. Die Krise wirke sich derzeit für fast alle Schulmensenbetreiber existenzbedrohend aus, da Personal-, Betriebs- und Vorhaltekosten bei einem völligen Einnahmeausfall weiterhin anfielen.

Der Caterer aus Münster hat, so Leuker, die vorzeitige Auflösung des Vertrages ausdrücklich bedauert. „Aus wirtschaftlichen Erwägungen sieht er aber keine andere Möglichkeit.“ Die Situation in Ahaus sei auch kein Einzelfall. „Landesweit wurden auch in zahlreichen anderen Kommunen in den vergangenen Wochen Mensenverträge vorzeitig gekündigt.“

Stadt Ahaus muss neuen Caterer finden

Nicht nur die Ahauser Verwaltung steht nun also vor Aufgabe, zeitnah einen neuen Caterer finden zu müssen. Das Schuljahr 20/21 startet, sofern sich die Coronakrise nicht noch einmal deutlich verschärft, am Mittwoch, 12. August. Wie es aber – auch mit Blick auf das Mittagessen – konkret weitergeht, ist aktuell noch völlig unklar.

Jetzt lesen

Werner Leuker berichtet: „Große Unsicherheiten bestehen weiterhin, wie der Schulbetrieb im nächsten Schuljahr unter den Einschränkungen der Corona-Krise aussehen wird und welche besonderen Hygieneanforderungen im Mensabetrieb gelten. Hier stehen zurzeit noch wichtige Vorgaben des Landes aus.“

Suche nach einem Caterer läuft auf Hochtouren

Unabhängig davon arbeite die Stadt Ahaus seit der Auflösung des Auftragsverhältnisses mit dem Münsteraner Caterer intensiv an einer Sicherung der Essensversorgung der betroffenen Einrichtungen zum neuen Schul- und Kitajahr. Aktuell ohne Caterer stehen das Alexander-Hegius-Gymnasium, die Irena-Sendler-Gesamtschule, die Aabachschule, die Katharinenschule, die Andreasschule und die vier städtischen Kindertagesstätten da.

In diesen Institutionen gibt es insgesamt rund 1100 Kinder, die potenzielle Essensteilnehmer sind. Insgesamt sind im ersten Schulhalbjahr (1. August 2019 bis 31. Januar 2020) rund 65.000 Mittagessen von den städtischen Einrichtungen ausgegeben worden.

Besondere Hygieneanforderungen im Mensabetrieb

Obwohl Werner Leuker mit Blick auf die besonderen Hygieneanforderungen im Mensabetrieb von „Unsicherheiten und Unwägbarkeiten“ spricht, betont er gleichzeitig: Eine Versorgung der Grundschulen und Kitas kann aus heutiger Sicht sichergestellt werden. Bei den beiden großen Schulsystemen (Alexander-Hegius-Gymnasium und Irena-Sendler-Gesamtschule, d. Red.) arbeitet die Verwaltung gerade an Lösungen.“

Offen lässt der Beigeordnete allerdings, um welche Lösung es sich dabei handeln könnte. Dass bereits Gespräch mit Clemens Beckers, Caterer der anderen Ahauser Schulen und Kitas, geführt wurden und es ebenfalls die Überlegung gibt, lokale Gastronomen mit an Bord zu holen, wollte Werner Leuker mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen weder bestätigen noch dementieren. „Da bitte ich um Verständnis.“