Moschee erhält Anbau mit großem Saal
Erster Spatenstich
Schon 1996, als die Türkisch Islamische Kulturgemeinde ihre Moschee bezog, war da das Gefühl: Es fehlt etwas. So erinnert sich der Vorsitzende Enver Gürbüz. Am Freitag gab es an der Ridderstraße den symbolischen ersten Spatenstich für den Erweiterungsbau mit einem Versammlungssaal.

Es wurde ein großer „Spatenstich“ mit dem Bagger, zu dem sich viele Gäste an der Moschee versammelten.
Auf rund 1000 Quadratmetern werden neben dem 400 Quadratmeter großen Saal eine Küche, ein Mehrzweckraum und Räume, die für Kinder und Jugendliche bestimmt sind, sowie eine Wohnung und ein Gästezimmer entstehen. Der Bau passt sich optisch der bestehenden Moschee an. Knapp eine Million Euro werden dafür ausgegeben. Geld, das aus freiwilligen Spenden kommt, "von Herzen für Herzen" wie Enver Gürbüz gestern betonte. 2019 soll der Bau fertig sein.
Lange Planungsphase
Er erinnerte in seiner Ansprache an die lange und schwierige Planungsphase. "Wir haben uns alle Anregungen und auch Kritik zu Herzen genommen." Noch vor drei Jahren, als der Bebauungsplan im Rat diskutiert wurde, hatten unter anderem Nachbarn Bedenken geäußert. Gürbüz erläuterte gestern, dass der Bau abgespeckt worden wäre. Außerdem wurde eine zusätzliche Fläche hinter der Moschee angepachtet, die als Parkplatz genutzt werden kann.
In einer ersten Phase soll der Rohbau entstehen und die Außenanlage abgeschlossen werden. "Endlich Parkplätze ohne matschigen Grund", sagte Gürbüz. 2018 folgt dann der Innenausbau.
Zwei Fahnen
Die türkische und die deutsche Fahne hingen gestern hinter dem Rednertisch - deutliches Zeichen, dass hier Völkerverständigung gelebt wird. In Zukunft können, so kündigte es Enver Gürbüz an, mehr öffentliche Projekte gemeinsam mit anderen Institutionen aus Ahaus realisiert werden. Unterstützung "mit dem Herzen und moralisch", sagte Bürgermeisterin Karola Voß zu.
Guter Kontakt
Wie gut der Kontakt bereits ist, betonte Pfarrer Willy Bartkowski, der von einer 25-jährigen Freundschaft und einer guten Zusammenarbeit sprach. Auch der Ditip-Regionalbeauftragte Necati Bilgin und der Religionsattaché des Konsulats in Münster, Yunus Yüksel, betonten, es sei auch in schwierigen Zeiten wie jetzt wichtig, die Zusammenarbeit und den Dialog weiterzuführen.