Insbesondere Pizzakartons stapeln sich in den kleinen Müllgefäßen.

© Guido Franke

Masken sind kein Biomüll: Ahauser kämpft gegen den Müll

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Ahaus hat ein großes Müllproblem, findet Fahrlehrer Guido Franke. Der umweltbewusste Ahauser macht dafür auch die zu kleinen Mülleimer verantwortlich. Seine Beobachtungen und Ideen liegen jetzt bei der Stadt Ahaus.

Ahaus

, 18.10.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

„In Ahaus haben wir ein Müllproblem“, findet Guido Franke. Im Umkreis seiner gleichnamigen Fahrschule sammelt er immer wieder größere Mengen Müll, Zigarettenkippen und vor allem Einwegmasken ein. „Das geht doch ins Grundwasser und schadet uns allen“, so der Fahrlehrer. „Masken sind kein Bio-Müll!“

Zu kleine Mülltonnen

Grund seien seiner Meinung nach auch die viel zu kleinen öffentlichen Mülleimer, insbesondere im Umkreis der Schulen, wo vor allem gestapelte Pizzakartons schnell für Platznot sorgen. „Die kleinen Mülltonnen sind nach ein bis zwei Tagen direkt wieder voll“, betont der Ahauser, der zum Thema eine eigene Facebook-Gruppe gegründet hat.

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„Mach mit, Ahaus“, heißt seine Initiative, die er regelmäßig mit neuem, nicht schön anzusehendem, aber eindrücklichem Bildmaterial versorgt. Dort zeigt er unter anderem Fotos von achtlos weggeworfenen Müllsäcken an der Aa oder überfüllten Müllgefäßen an der Kivitstegge, auf die er bereits mehrfach bei der Stadt Ahaus hingewiesen hat.

Ideen hat der engagierte Umweltschützer genug. „Man müsste die Tonnen öfter leeren oder könnte größere Wurfmülltonnen aufstellen“, schlägt er beispielsweise vor. Auf diese Idee habe er bereits positive Reaktionen vom städtischen Bauhof bekommen.

Guido Franke greift selbst gerne zur Müllzange.

Guido Franke greift selbst gerne zur Müllzange. © Guido Franke

„Das Thema ist bei den zuständigen Fachbereichen angekommen und es wird an einer Lösung gearbeitet“, versichert auch Stefan Hilbring von der Stadt Ahaus. Der Pressesprecher steht in engem Kontakt zu den Verantwortlichen und verspricht, den aktuellen Stand der Bemühungen regelmäßig abzufragen. Das Thema und die sich daraus ergebenden Schritte würden aktuell fachbereichsübergreifend besprochen.

Fall fürs Ordnungsamt?

Guido Franke würde unterdessen am liebsten auch noch das Ordnungsamt mit ins Boot holen. „Das Wegwerfen von Müll oder Zigarettenkippen stellt doch eine Ordnungswidrigkeit dar“, ist er überzeugt. „Warum wird da nicht kontrolliert und verwarnt?“

Man wolle erst Erfahrungen mit den neuen Müllgefäßen sammeln, die offensichtlich angeschafft werden sollen, heißt es aus einer Mail des Ordnungsamtes, die Guido Franke bekommen hat. Der zeigt sich ein wenig enttäuscht, hofft aber auf das Engagement der jungen Generation, insbesondere vor dem Hintergrund eines gestiegenen Umweltbewusstseins durch Bewegungen wie Fridays for Future: „Die Schulen sollten mit ins Boot geholt werden!“

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In seiner Facebookgruppe, die immerhin schon mehr als 40 Mitglieder zählt, stößt er auf durchweg positive Resonanz. Der Gruppengründer ist optimistisch, dass man in Zukunft vielleicht sogar mal gemeinsam mit Müllzange und Eimer durch die Straßen zieht. „Darauf hätte ich schon Lust“, sagt der Klimaschützer. „Das könnte man dann groß aufziehen.“