Plakate in den Schaufenstern der ehemaligen Weltbild-Filiale in Ahaus kündigen den Neustart an: Genau einen Monat, nachdem die Filiale geschlossen wurde, eröffnet der Nachfolger dort den Betrieb.

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Leerstand schon Geschichte: Nachfolger von Weltbild in Ahaus steht fest

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Nur wenige Wochen hat der Leerstand in der ehemaligen Weltbild-Filiale in der Ahauser Innenstadt gedauert. Jetzt steht der Nachfolger fest. Am 6. August sollen sich die Türen wieder öffnen.

Ahaus

, 26.07.2021, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 6. Juli haben sich die Türen der Weltbild-Filiale in Ahaus geschlossen. Genau einen Monat später werden sie sich wieder öffnen: Ein Nachfolger steht in den Startlöchern.

Schon jetzt kleben die Plakate mit dem Neueröffnungstermin an den Schaufenstern. Die Buchhandlung Thalia übernimmt die Filiale ab Anfang August. Bis zur Eröffnung gibt es allerdings noch einiges zu tun: „Wir planen keinen großen Umbau“, erklärt Claudia Bachhausen-Dewart, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Thalia Mayersche. Allerdings würden neue Möbel aufgestellt. Und auch die Außenreklame müsse natürlich noch entsprechend geändert werden. Das soll in den nächsten Tagen geschehen. Am 6. August ist dann die Neueröffnung mit verschiedenen Aktionen geplant.

Bücher und digitale Medien spielen bei Thalia eine größere Rolle

Für Thalia ist das 150 Quadratmeter große Ladenlokal eine eher kleine Filiale. Das Sortiment soll sich nicht grundsätzlich vom Angebot der bisherigen Weltbild-Filiale unterscheiden. „Wir planen einen etwas größeren Schwerpunkt auf dem Thema Buch“, sagt sie. Insgesamt solle die Palette da etwas breiter werden. Auch digitales Hören und Lesen sowie Kalender sollen eine größere Rolle spielen.

Anfang Juli hatten sich die Türen der Weltbild-Filiale zum letzten Mal geschlossen. Genau einen Monat später geht es dort mit Thalia weiter: Mit einem vergleichbaren Sortiment und dem gleichen Personal.

Anfang Juli hatten sich die Türen der Weltbild-Filiale zum letzten Mal geschlossen. Genau einen Monat später geht es dort mit Thalia weiter: Mit einem vergleichbaren Sortiment und dem gleichen Personal. © Stephan Rape

Weltbild hatte argumentiert, dass sich die Filiale in Ahaus wirtschaftlich nicht zufriedenstellend entwickelt habe. Die Schließung sei daher unausweichlich gewesen. Insgesamt übernimmt Thalia zehn Filialen von Weltbild.

Thalia setzt neben Digitalstrategie auf breites Filialnetzwerk

In einer Pressemitteilung erklärte Thalia am Montag, dass das Unternehmen sowohl in sein Buchhandelsnetzwerk als auch in digitale Angebote und Services investiere. Für die Menschen immer und überall erreichbar zu sein, sei der Schlüssel für eine hohe Kundenzufriedenheit und -bindung.

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„Ich freue mich sehr, dass insgesamt zehn Weltbild-Standorte unter das Dach von Thalia wechseln, denn der stationäre Buchhandel ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie“, erklärt darin Ingo Kretzschmar, Geschäftsführer Vertrieb und Thalia Retail Concepts bei Thalia.

Mitarbeiter der Ahauser Filiale sollen übernommen werden

Die vom Verkauf betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ehemaligen Weltbild-Filiale in Ahaus wurden vorab über die Veränderung informiert und von Thalia im Rahmen eines Betriebsübergangs übernommen. Über den Kaufpreis und die weiteren Modalitäten haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

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Aus Mayersche und Thalia entstand 2019 eigenen Angaben nach Europas bedeutendstes familiengeführtes Buchhandelsunternehmen. Nach dem Zusammenschluss gehören heute rund 350 Buchhandlungen in Deutschland und Österreich, sowie 50 Prozent der Anteile an den mehr als 30 Buchhandlungen der Orell Füssli Thalia AG in der Schweiz, zum Unternehmen.

Wirtschaftsförderin ist von Nachfolgeregelung begeistert

Für die Ahauser Wirtschaftsförderin Katrin Damme ist dieser fast nahtlose Übergang eine perfekte Lösung. „Als ich davon erfahren habe, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen“, sagt sie. Schließlich liege das Ladenlokal mitten im Zentrum von Ahaus. „Mir war klar, dass es nicht lange leer stehen würde“, sagt sie. Umso schöner sei aber, dass nun auch das Sortiment fast komplett erhalten werde.

Insgesamt sei sie sehr guter Dinge, was die verbleibenden Leerstände angehe. Nicht zuletzt das Förderprogramm zur Stärkung der Innenstädte habe einen neuen Schub mit sich gebracht. Nach wie vor würden verschiedene Gespräche zu einzelnen Immobilien geführt. Sowohl unter Förderbedingungen als auch als reguläre Vermietung. Sobald es da einen neuen Stand gebe, werde sie den natürlich gerne mitteilen.

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Abseits des Förderprogramms habe sich auch das Aufhaus der Tobit.Labs im ehemaligen Modehaus Haverkamp als echter Gewinn für die Stadt herausgestellt. „Existenzgründer und Einzelhändler, die sich gerade erst selbstständig machen, können sich dort ausprobieren“, sagt Katrin Damme. Und die Resonanz darauf sei enorm.