Lebensmittelpreise im Test So teuer ist der Supermarkt-Einkauf in diesem Jahr geworden

Lebensmittelpreise: So teuer ist der Einkauf im Supermarkt geworden
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In den letzten Monaten entwickeln sich die Preise in Deutschland in eine Richtung: steil nach oben. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat für den vergangenen November eine Inflationsrate von exakt 10,0 Prozent gemeldet.

Nachdem lange Zeit vor allem die Energiepreise für Negativ-Schlagzeilen sorgten, kommt die Inflation auch an anderer Stelle bei den Verbrauchern an. „Wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren neben der Energie“, erklärte kürzlich Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. „Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind die weiter steigenden Preise für Nahrungsmittel.“

Kritik an Preissteigerungen

Konkret stiegen die Preise für Nahrungsmittel im vergangenen November um 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei beobachteten die Statistiker fast überall Preiserhöhungen, etwa bei Speisefetten und Speiseölen (plus 41,5 Prozent), Molkereiprodukten und Eiern (plus 34,0 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (plus 21,1 Prozent) sowie Gemüse (plus 20,1 Prozent).

„Die Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel sind stark gestiegen, Arbeitskräftemangel und Mindestlohn verteuern die Personalkosten“, schreibt die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Webseite. Die Verbraucherschützer kritisieren zugleich: „Manche Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar.“

Stichprobe ist eindeutig

Aber wie hoch sind die Preissteigerungen konkret aus? Wir haben den Test gemacht: Im Internet sind auf der Seite www.rabatt-kompass.de die Angebotsprospekte ausgewählter Supermarkt-Ketten zu finden – nicht nur die aktuellen, sondern auch jene aus der letzten Dezemberwoche des Jahres 2021.

Wir haben die dort angegebenen Normalpreise – nicht die Angebotspreise – mit den aktuellen Preisen in den Supermärkten verglichen. Konkret machten wir eine Stichprobe bei Kaufland und Aldi an der Coesfelder Straße in Ahaus.

Butter wird deutlich teurer

Vorweg: Viele der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Preisentwicklungen haben sich in der nicht repräsentativen Stichprobe bestätigt. So kostet die 250-Gramm-Packung Butter der Marke Kerrygold bei Aldi 3,49 Euro. Vor einem Jahr rief der Discounter hier noch 2,89 Euro auf – der Preis legte also um knapp 21 Prozent zu.

Ähnlich stark ist der Anstieg bei Gemüse: Eine 300-Gramm-Dose Mais der Marke Bonduelle kostet bei Kaufland 1,69 Euro. Vor einem Jahr waren es noch 1,39 Euro (plus 21 Prozent). Kühne Gewürzgurken verteuerten sich hier von 1,99 auf 2,29 Euro (plus 15 Prozent). Kartoffelpürree von Pfanni blieb konstant bei 1,69 Euro. Kartoffelchips von Funny Frisch verteuerten sich bei Aldi um 20 Prozent auf 1,79 Euro (Vorjahr: 1,49 Euro).

Alkohol steigt ebenfalls

In der Stichprobe zeigte sich zudem, dass sich die Preissteigerungen quer durch das Sortiment ziehen. Die Fertig-Gewürzmischungen der Marke Knorr etwa sind derzeit bei Aldi 16 Prozent teurer (aktuell: 0,99 Euro/Vorjahr: 0,85 Euro) als noch Ende 2021. Eine Packung Schokoladenbonbons der Marke „Kinder Schoko-Bons“ kostet heute bei dem Discounter knapp sieben Prozent mehr (aktuell: 3,19 Euro/Vorjahr: 2,99 Euro). Für Mini-Pizzen von Wagner „Piccolinis“ ruft Aldi inzwischen 3,29 Euro auf (Vorjahr: 2,99 Euro/plus zehn Prozent) und für eine 500-Milliliter fassende Flasche Heinz Tomatenketchup 2,99 Euro (Vorjahr: 2,49/plus 20 Prozent).

Wer an Silvester die Sektkorken knallen lassen möchte, muss ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Für eine Flasche Rotkäppchen Sekt verlangte Kaufland vor einem Jahr noch 3,99 Euro. Heute sind es mit 4,49 Euro rund zwölf Prozent mehr. Die Flasche Kräuterschnaps von Jägermeister verteuert sich ausweislich des Prospekts bei Aldi von 12,49 auf 13,49 Euro (plus acht Prozent).

Butter der Marke Kerrygold und Mais von Bonduelle lagen mit Preissteigerungen von jeweils rund 21 Prozent in der Stichprobe vorn.
Butter der Marke Kerrygold und Mais von Bonduelle lagen mit Preissteigerungen von jeweils rund 21 Prozent in der Stichprobe vorn. © Nicole Rogozinski

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