Lars Lepping (19) ist als bester Vereinsheld im Westmünsterland ausgezeichnet. Der Lokalradiosender WMW hatte zur Abstimmung aufgerufen. Der junge Ottensteiner bekam 20 Prozent der Stimmen – und damit den ersten Platz.

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Lars Lepping wird als bester Vereinsheld im Westmünsterland ausgezeichnet

rnFC Ottenstein

Lars Lepping ist ein Held. Genauer gesagt ein Vereinsheld. Der 19-jährige Ottensteiner freut sich über das Lob, mag aber eigentlich gar nicht im Mittelpunkt stehen.

Ottenstein

, 17.08.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Lars Lepping ist 19 Jahre alt und ein echter Ottensteiner. Mit allem, was dazu gehört. Und dazu gehört für ihn eben auch eine Mitgliedschaft im FC Ottenstein. Doch dabei steht er seit einer Verletzung vor ein paar Jahren gar nicht mehr selbst auf dem Platz. Aber er agiert im Hintergrund: als Mitglied im Jugendvorstand, als Betreuer der zweiten Mannschaft und der A-Jugend sowie als Platzwart.

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Sein Engagement ist für ihn selbstverständlich. Und doch hat es ihm jetzt eine besondere Ehrung eingebracht. Das Lokalradio WMW hat den „Besten Vereinshelden im Westmünsterland“ gesucht. In der Endrunde blieben noch 15 Bewerber übrig. Und die WMW-Hörer stimmten ab: 20 Prozent der Stimmen bekam der junge Ottensteiner. Zwei Prozentpunkte mehr als Martin Mensing vom SC Rot-Weiß Nienborg.

Bruder schlägt ihn vor, dabei steht er nicht gern im Mittelpunkt

„Mein Bruder und sein Stammtisch haben mich vorgeschlagen“, sagt Lars Lepping. Als er davon erfuhr, war ihm das erstmal sehr unangenehm. „Ich wollte das gar nicht, weil ich mich nicht in den Mittelpunkt drängen wollte“, sagt er bescheiden. Er habe aber auch nicht damit gerechnet zu gewinnen. Deswegen rückte der Wettbewerb schnell wieder in den Hintergrund – trotz verschiedener Werbeaktionen auf Facebook und Instagram.

Mitarbeiter von Radio WMW haben Lars Lepping die Urkunde überreicht.

Mitarbeiter von Radio WMW haben Lars Lepping die Urkunde überreicht. © privat

„In der Nacht, bevor das Ergebnis verkündet wurde, bin ich sehr beruhigt schlafen gegangen“, sagt der 19-Jährige. Neun Prozentpunkte lag er da hinter dem Spitzenreiter. „Also in sicherem Abstand zum Siegerpodest“, ergänzt er und lacht.

Doch über Nacht mobilisierten die Ottensteiner offenbar noch einmal ungeahnte Kräfte. „Morgens früh hatte ich über 340 Nachrichten auf dem Handy, dass ich doch noch gewonnen hätte“, sagt Lars Lepping. Und tatsächlich: Ein Blick auf die Ergebnisse machten ihm schnell klar, dass er nun doch für einen Moment im Mittelpunkt stehen wird.

„Ich musste sogar live im Radio sprechen. Ziemlich aufregend“, blickt er ein paar Tage nach der Auszeichnung zurück.

Verletzung beendet Laufbahn auf dem Platz

Doch was macht seine Vereinsarbeit überhaupt aus? Kurzer Rückblick: Bis zur C-Jugend spielte Lars Lepping für den FC Ottenstein. Dann musste er mehrfach operiert werden. Fußball schied als Hobby aus. Und auch das FC-Trikot hängte er an den Nagel. Zwei Jahre war er kein Mitglied. Doch vom Verein kam er nie so ganz los: „Meine Freunde spielen da ja noch“, sagt er. Also ging er weiter regelmäßig zum Platz.

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Irgendwann brachte er dann regelmäßig Getränke mit zu den Spielen. Und so wurde er zum Betreuer. „Oder vielmehr ‚Biertreuer‘, wie wir im Spaß sagen“, erklärt Lars Lepping. Aus der anfänglichen Sorge um ausreichend kühle Getränke wurde schnell mehr: Lars Lepping wurde Betreuer von A-Jugend und zweiter Mannschaft.

Zusätzlich ist er Mitglied im Jugendvorstand des Vereins und dort für das Material verantwortlich. Dann kam noch ein wichtiges Amt dazu: Mit zwei weiteren Kollegen hält er als Platzwart die Plätze des FC Ottenstein in Schuss. „Die Aufgaben haben wir uns gut aufgeteilt“, sagt er.

Rund acht Stunden in der Woche für den Verein unterwegs

Wie lange er jede Woche neben seiner Ausbildung als Industriemechaniker für den Verein unterwegs ist, mag er nicht abschätzen. „Vielleicht so um die acht Stunden“, sagt er. Klar sei: „Ich bin nicht viel zuhause“, sagt er lachend. Die einzelnen Ehrenämter hätten sich eben einfach so ergeben. Aus Spaß, aus der Freude an gemeinsamen Aktionen und dem Miteinander im Verein.

Da sei die Auszeichnung natürlich umso schöner: „Wenn man weiß, dass die Arbeit geschätzt wird“, erklärt er.

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