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Lange Wege zum Impfzentrum: Taxibus fährt von Stadtlohn nach Velen
Impfzentrum Kreis Borken
Ab 8. Februar soll im Impfzentrum des Kreises Borken gegen das Coronavirus geimpft werden. Doch wie kommt man ohne eigenes Auto dorthin? Der Kreis verweist auf zwei Taxibus-Linien.
Seit Montag läuft die Vergabe von Terminen für das Impfzentrum des Kreises Borken in Velen. Die Impfungen sollen am 8. Februar beginnen. Doch wie kommt man ohne eigenes Auto überhaupt dorthin? Schließlich liegt das Impfzentrum zwar zentral im Kreis Borken, doch die regulären Buslinien machen einen weiten Bogen um das Gelände.
Der Kreis Borken hat zwei Taxibus-Linien eingerichtet, die – allerdings nur nach Voranmeldung – zum Impfzentrum fahren: eine vom Stadtlohner Busbahnhof aus, eine vom Borkener Bahnhof aus. Aus Stadtlohn fährt der Taxibus zwischen 7.53 und 18.53 Uhr in Richtung Impfzentrum. Die Fahrt dauert laut Plan 16 Minuten. Einen Zwischenstopp legt der Taxibus am Museumshof in Gescher ein, um dort weitere Fahrgäste aufzunehmen. Die Rückfahrt (Abfahrt am Impfzentrum stündlich zwischen 8.47 und 19.47 Uhr) dauert über die gleiche Strecke auch genauso lange.
Taxibus fährt nur bei vorheriger Anmeldung
Mindestens eine halbe Stunde vor Fahrtantritt müssen sich Passagiere telefonisch unter Tel. (0251) 14480444 melden, damit der Taxi-Bus bereitsteht.
Der Stadtlohner Busbahnhof ist beispielsweise mit Bussen der Linien R76 (aus Ahaus oder Südlohn) oder R61 (aus Vreden) direkt zu erreichen. Passagiere aus Heek oder Legden müssen erst nach Ahaus, um dort noch einmal umzusteigen.
Die Verkehrsunternehmen im Münsterland bieten ihre kompletten Fahrpläne mit detaillierten Informationen online an: www.bus-und-bahn-im-muensterland.de. Je nach Wohnort ist es also eine ziemlich lange Tour, um zum Impftermin zu kommen.
Taxiunternehmen verweisen auf Fahrten per Taxischein
Eine Alternative könnten daher Taxiunternehmen vor Ort sein. „Da müssen die Bürger vorher anrufen, ob es beispielsweise Sonderkonditionen gibt“, sagt Karlheinz Gördes, Pressesprecher des Kreises Borken, auf Nachfrage. Eine zentrale Vereinbarung gebe es da noch nicht.
Und entsprechend weit gehen daher auch die Meinungen auseinander. Sonderkonditionen gibt es beispielsweise bei Taxi Brema in Ahaus nicht. Dort verweist man lediglich auf mögliche Krankenfahrten per Taxischein: Wer zum Beispiel schwerbehindert ist (Merkzeichen aG, Bl oder H bzw. Pflegegrad 3, 4 oder 5), bekommt über seinen Arzt beziehungsweise die zuständige Krankenkasse die notwendigen Unterlagen, um die Übernahme der Fahrtkosten für das medizinisch notwendige Transportmittel zu klären.
Bei Michael Schmeddes, Taxiunternehmer aus Legden, sei es möglich, einen Fixpreis für die Fahrt zu vereinbaren, erklärt er. Zur Höhe sagt er nichts.
„Sind an Tarifordnung gebunden“
Adrian Kemper von Taxi Kemper aus Vreden schiebt möglichen Preisabsprachen einen Riegel vor: „Wir sind ja an die Tarifordnung gebunden“, erklärt er. Auch wenn man sicherlich über Nachlässe sprechen könnte, gelte erst einmal der Preis, der auf dem Taxameter stehe.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
