Kurz vor der endgültigen Fusion von Stadtwerken Ahaus und SVS-Versorgungsbetrieben, gibt es noch einmal Unruhe: Die SVS zahlen ihren Bestandskunden einen Bonus für Kundentreue. Einen vergleichbaren Bonus gibt es bei den Stadtwerken Ahaus nicht.
Das haben die Versorger für Stadtlohn, Vreden und Südlohn am 24. August mitgeteilt: 75 Euro für Strom und 125 Euro für Gas bekommen die Kunden, wenn sie bereits zum 31. Dezember 2022 bzw. zum 31. Mai 2023 von den SVS versorgt wurden und immer noch SVS-Kunden sind. Je nach Zahlmethode wird der Bonus auf die Konten der Kunden überwiesen oder mit dem aktuellen Rechnungsbetrag verrechnet.
Die SVS-Versorgungsbetriebe wollen damit die „Optimierungsmaßnahmen“, die sie trotz der Marktbewegungen der vergangenen zwei Geschäftsjahre durchführen konnten, an ihre Kunden weitergeben. So zumindest die Pressemitteilung.
Verbraucher im Geschäftsgebiet der Stadtwerke Ahaus bekommen so einen Bonus nicht. Obwohl es ja nur noch wenige Tage bis zur Fusion der beiden Betriebe zu den Lokalwerken sind.
Forderung ist „sehr populistisch“
Und das bringt Diemar Eisele, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Ahauser Rat auf die Palme: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass praktisch fünf Minuten vor Vollzug der Fusion, die eine Hälfte der Kunden eine Auszahlung von 200 Euro erhält und die andere Hälfte, nämlich die Ahauserinnen und Ahauser leer ausgehen“, wird der Grünen-Politiker in einer Mitteilung seiner Partei zitiert. Eisele habe daher Bürgermeisterin und Stadtwerke-Geschäftsführer aufgefordert, ebenfalls eine Bonuszahlungen an Ahauser Stadtwerkekunden vorzubereiten.
„Sehr populistisch“, sagt dazu Karlheinz Siekhaus, Geschäftsführer der Stadtwerke Ahaus. Mehr noch: „Das entbehrt jeglicher Grundlage.“ Die Zahlung der SVS an ihre Kunden sei im Geschäftsjahr 2022 begründet. „Da waren SVS und Stadtwerke noch zwei völlig getrennte Unternehmen“, erklärt er.

Auch handele es sich weniger um einen Bonus, sondern viel mehr um eine Rückzahlung: „Die SVS hatten unter dem Jahr die Preise erhöht, die Stadtwerke haben das nicht getan“, sagt er. Stadtwerke-Kunden hätten demnach nichts von einer Erhöhung der Preise gespürt.
Diese Erhöhung werden nun zum Teil an die SVS-Kunden zurückgezahlt. Bei den Stadtwerken gebe es kein Potenzial für so eine Zahlung.
Mit Blick auf die Fusion – zum 31. August wird die neue Gesellschaft Lokalwerke offiziell eingetragen – soll es insgesamt Preissenkungen geben: Einerseits weil der Markt Potenzial für Senkungen biete, andererseits weil Stadtwerke und SVS gemeinsam andere Konditionen bekommen können. „Wir werfen jetzt ja alles in einen Topf“, sagt er.
Siekhaus geht von Preissenkung aus
Auf Zahlen möchte er sich jetzt noch nicht festlegen lassen. „Wir diskutieren und kalkulieren das gerade noch“, macht er deutlich. Möglich sei, dass schon zum Oktober, spätestens jedoch zum 1. Januar 2024, die Preise sinken sollen.
Einen direkten Vergleich von Stromkosten verschiedener Anbieter sieht er skeptisch: „Die billigsten Anbieter in den Online-Portalen werden wir nie schlagen“, macht der Geschäftsführer deutlich. Dafür würde in den Vergleichsportalen beispielsweise keine Rücksicht auf die Versorgungssicherheit genommen. Andere Anbieter seien beispielsweise bankrott gegangen. Die Stadtwerke nicht.
Natürlich würden sich die Stadtwerke auch mit anderen Anbietern in der Region vergleichen. Auch das falle aber schwer, solange man nur den reinen Endpreis vergleiche. „Wir haben unsere Energiekontingente langfristig gekauft“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer.
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