Kalte Dusche VfL Ahaus distanziert sich von Aussagen des Vorsitzenden zum Hallensport

Kalte Dusche: VfL Ahaus distanziert sich von Aussagen zum Hallensport
Lesezeit

Die Duschen in den städtischen Turn- und Sporthallen bleiben erst einmal kalt. Weil die Stadt Energie sparen möchte und sich damit an Empfehlungen von Land und Bund hält. So viel ist Fakt. Gegenüber unserer Redaktion hatten das die großen Sportvereine in der Stadt und den Ortsteilen am Dienstag (25. Oktober) zwar nicht begrüßt, aber mehr oder weniger gleichgültig hingenommen. Weil ohnehin nicht viel in den Hallen geduscht werde, hatte keiner der Vorsitzenden oder Geschäftsführer in der Entscheidung ein Problem gesehen.

Auch Frank Schaten, Vorsitzender des VfL Ahaus, hatte sich klar positioniert: Gegenüber unserer Redaktion erklärte er, dass der Verein der Entscheidung der Stadt positiv gegenüber stehe. Es sei nicht zu ändern, stelle den Verein aber eben auch nicht vor große Sorgen.

Wörtlich sagte er: „Das ist eine nachvollziehbare und vernünftige Entscheidung, mit der wir gut leben können.“ Zu dieser Aussage steht er auf deutliche Nachfrage auch am Donnerstag noch. Allerdings räumt er ein, dass sie vielleicht etwas kurz gegriffen sei. Natürlich sei es eine große Herausforderung für die Abteilungen, die Sport in den Hallen betreiben. Von der Reaktion im Verein sei er aber selbst überrascht worden.

Denn seine Worte hatten im Verein mit seinen rund 2700 Mitgliedern in 20 Abteilungen für einigen Unfrieden gesorgt. Gerade die Hallensport-Abteilungen – insgesamt sind rund 1500 VfL-Mitglieder in den Hallen unterwegs – hatten sich über die Aussage ihres Vorsitzenden aufgeregt.

Verein veröffentlicht Statement

So sehr, dass sich der Verein am Donnerstag dazu genötigt fühlte, ein Statement auf seiner Internetseite zu veröffentlichen und in verschiedenen Whatsapp-Gruppen des Vereins zu senden: Als gemeinnütziger Verein distanziere man sich von der Berichterstattung – und damit von den Aussagen des Vorsitzenden. Der Beitrag spiegele nicht ganzheitlich die Haltung des VfL Ahaus wider und habe für Unsicherheiten bei den Mitgliedern geführt.

Für die spielenden Abteilungen appelliert der Verein an die Stadt Ahaus, „nach wie vor für alle Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit beizubehalten, im Rahmen des Trainings- und Spielbetriebs warm duschen zu können.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte jedoch Stefan Hilbring von der Pressestelle der Stadt, dass ein entsprechender Appell des Vereins an die Stadt dort nicht vorliege.

VfL senkt Wassertemperatur

Gleichzeitig wendet sich der Verein in seiner Stellungnahme an jeden Einzelnen, im Sinne der Nachhaltigkeit und mit Blick auf eine steigende und teils unklare Preisentwicklung, in einem angemessenen Zeitrahmen nach dem Sport zu duschen. Weiterer Punkt darin: Auch im VfL-Vereinsheim wird die Wassertemperatur reduziert.

Ingrid Volmer, Vorsitzende des Stadtsportverbands, ist am Donnerstag hin- und hergerissen: Vor zwei Wochen habe sie gegenüber der Stadt gesagt, dass für die schweißtreibenden Sportarten weiter heiße Duschen vorgehalten werden sollen. „Ich muss aber gestehen, dass ich dabei nur an den Fußball gedacht habe und Hallensportarten wie Hand- oder Volleyball nicht auf dem Schirm hatte“, erklärt sie.

„Es könnte schlimmer sein“

Dennoch sei sie verwundert gewesen, dass das heiße Wasser in allen städtischen Sporthallen abgeschaltet wird. Sie sagt aber auch: „Ich kann die Stadt gut verstehen.“ Natürlich müsse nach Kräften Energie gespart werden. Und natürlich müsse das heiße Wasser an Orten abgeschaltet werden, wo es nicht gebraucht werde.

„Damit müssen wir einfach umgehen“, sagt sie. Und fügt dann hinzu, dass es auch deutlich schlimmer sein könnte: „In anderen Städten werden Sporthallen geschlossen oder Hallennutzungsgebühren erhoben“, sagt sie. Darüber, dass es das in Ahaus und den Ortsteilen nicht gebe, könne man nur froh sein.

Wieder unter Alkohol: Ahauser (27) Intensivtäter wirft mit Flasche

Ehemaliger Auszubildender von „Böcker“ gewinnt Kammerpreis

Schulten schließt im Ortskern: Keine Zeit mehr für Dekogeschäft