
© Manfred Elfering (Archiv)
Hochwasser-Karten: Diese Häuser und Gebiete in Ahaus würden überschwemmt
Hochwasser
Karten der Bezirksregierung zeigen, wo die Ahauser Aa und die Aa-Umflut bei starken Regenfällen über die Ufer treten würden. Wohnhäuser und Gewerbeflächen würden unter Wasser stehen.
Ganze Wohnsiedlungen stehen unter Wasser, zwischen Alstätte und Graes bildet sich ein riesiger See, ein breites Band aus Wasser trennt Wessum von Ahaus und in den Außenbereichen gibt es kaum eine Wiese, die trocken bleibt. Diese Bilder zeichnen die Hochwasser-Karten der Bezirksregierung Münster.
Anhand von Berechnungen wurden die Karten im Mai 2019 aktualisiert. Sie zeigen, wo die Ahauser Aa, die Aa-Umflut und der Ölbach bei starken Regenfällen über die Ufer treten und wie sich das Wasser verteilt. Dabei werden drei verschiedene Szenarien berücksichtigt.

Der Adenauerring steht schon bei einem recht häufigen Hochwasser unter Wasser, ebenso wie die angrenzenden Geschäfte. © Bezirksregierung Münster
Das erste ist ein recht häufiges Hochwasser, das im Schnitt alle 10 bis 20 Jahre auftritt. Hier kommen Ahaus und die Dörfer relativ glimpflich davon. Denn von den Überschwemmungen sind kaum bewohnte Bereiche betroffen.
Lediglich am Adenauerring wird es kritisch. Dort tritt die Aa über die Ufer und das Wasser fließt über die Straße und in die Geschäfte an der Coesfelder Straße. Genau das ist beim Hochwasser 2010 passiert.

Beim Hochwasser 2010 wurden der Adenauerring und die angrenzenden Geschäfte überschwemmt. Genau dieses Szenario zeigen auch die Gefahren-Karten. © Archiv
Die Aa im Ahauser Stadtgebiet erreicht zwar stellenweise eine Wassertiefe bis zu vier Metern, doch über die Ufer tritt sie hier kaum. Das Wasser sammelt sich bei diesen recht häufigen Hochwassern vor allem auf Wiesen und Äckern im Außenbereich. Einige Höfe werden von Wasser eingeschlossen, die Gebäude bleiben laut der Karten jedoch zum größten Teil verschont.
Überschwemmte Gärten bei Jahrhunderthochwasser
Dieser Effekt verstärkt sich beim zweiten Szenario. Das zeichnet ein Hochwasser, das im Schnitt alle hundert Jahre auftritt – ein sogenanntes Jahrhundertereignis.
Wieder sind vor allem landwirtschaftliche Flächen betroffen. Am Adenauerring sammelt sich zudem etwas mehr Wasser, die Wohnhäuser werden aber größtenteils verschont. An der Diepenheimstraße und der Hofmate müssen sich die Bewohner auf überschwemmte Gärten einstellen.
Kritisch wird es auch an den Rändern von Wessum und Alstätte. Die Flüsse dort treten ebenfalls über die Ufer und das Wasser bedroht Wohnhäuser. Laut der Berechnungen werden jedoch fast nur Gärten überflutet, die Gebäude bleiben größtenteils trocken.
Wohnhäuser bei Extremhochwasser überschwemmt
Das dritte Szenario ist ein extremes Hochwasser, das im Schnitt deutlich seltener als alle hundert Jahre auftritt. Die Bezirksregierung geht davon aus, dass in so einem Fall auch Deiche und andere Schutzanlagen nichts mehr ausrichten können. Sie würden versagen.
Für Ahaus bedeutet das, dass zahlreiche Wohnhäuser überschwemmt werden. Quasi alle Grundstücke entlang der Aa und der Aa-Umflut sind betroffen. Vor allem die Siedlungen zwischen Canisiusschule, Friedhof und Parallelstraße stehen unter Wasser. Dasselbe gilt für Häuser am südöstlichen Rand von Wessum, im Nordosten von Alstätte und im Herzen von Ottenstein.

Im Bereich zwischen Friedhof, Canisiusschule und Parallelstraße werden viele Wohngrundstücke überschwemmt. © Bezirksregierung Münster
Das meiste Wasser aber sammelt sich in den Außenbereichen. Zahlreiche Höfe sind auf den Karten vom Wasser eingeschlossen. Riesige Seen bilden sich zwischen Ahaus und den Dörfern.
Besonders schlimm trifft es den Bereich zwischen Alstätte und Graes. Die Wasserfläche ist hier mehrere Kilometer lang. An einigen Stellen sind Wassertiefen bis zu vier Metern möglich – und zwar dort, wo sonst Kühe grasen oder Mais wächst.

Zwischen Alstätte und Graes bildet sich bei einem Extremhochwasser ein riesiger See. © Bezirksregierung Münster
Die Daten sind übrigens Grundlage für einen Maßnahmenkatalog für die Stadt Ahaus. Darin werden die Gefahren zusammengefasst und zum Beispiel aufgeführt, welche Einrichtungen im Überschwemmungsgebiet evakuiert werden müssten und welche wichtigen Versorgungseinrichtungen im betroffenen Gebiet liegen. Somit sind Bezirksregierung, Stadt und Kreis vorbereitet.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
