CO2-Abgabe für Heizöl steigt Lohnt sich der Kauf vor Jahresende?

Sturm auf Heizöl vor Abgabensteigerung: Lohnt sich der Kauf vor Jahresende?
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Seit dem enormen Preisanstieg beim Heizöl aufgrund des Ukrainekriegs im Frühjahr 2022 haben sich die Preise am Weltmarkt inzwischen wieder etwas beruhigt. Im Durchschnitt kosteten pro Liter des flüssigen Brennstoffs im Jahr 2023 knapp 1,07 Euro (brutto), kann man den gängigen Vergleichsportalen entnehmen. Im Moment liegt der Heizölpreis bei circa 1,04 Euro pro Liter (brutto).

Davon entfallen 9,55 Cent auf die gesetzliche CO2-Abgabe. Zum 1. Januar 2024 wird diese auf 14,33 Cent je Liter steigen. Das hat die Regierung am Mittwoch bekannt gegeben. Zunächst war eine geringere Erhöhung geplant.

Geht man davon aus, dass eine vierköpfige Familie im Jahr etwa 2000 Liter Heizöl benötigt, sind das rund 95 Euro Mehrkosten, und damit sogar 31 Euro mehr als ursprünglich geplant.

Lohnt es sich, jetzt noch schnell die Tanks zu füllen, bevor die Abgabe im kommenden Jahr steigt? Gibt es aufgrund der Preissteigerung zum Jahresanfang vielleicht sogar gerade eine Knappheit auf dem Heizöl-Markt? Darüber haben wir mit drei Brennstoffhändlern gesprochen.

Kein Grund zur Panik!

Thomas Niehues ist Inhaber des Landhandels Niehues in Holtwick und sieht die Lage ganz entspannt. „Wer akut Heizöl benötigt, kann auch schnell welches bekommen“, erklärt er im Telefonat mit der Redaktion. Eine Vorlaufzeit von einigen Tagen, die sich mit den Feiertagen auch mal in ein oder zwei Wochen verwandeln, sei ganz normal.

Eine Mitarbeiterin der Firma Wilmer Heizöl in Alstätte erklärt am Telefon, zum Jahresende gebe es immer einen gewissen Ansturm auf Heizöl. „Die Menschen möchten über die Feiertage versorgt sein“, sagt sie. Sie gibt zu bedenken, dass der Heizölpreis im Moment sogar sinke. Ob sich die drei Cent im Januar überhaupt bemerkbar machen, bliebe noch abzuwarten, sagt sie. Das könne jetzt noch niemand voraussehen.

Besser antizyklisch kaufen

Ein Borkener Mineralölanbieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, empfiehlt seinen Kunden generell, die Heizölvorräte im Sommer aufzufüllen. „Der Preis lag in den warmen Monaten teilweise sogar bei unter 90 Cent je Liter“, erklärt ein Mitarbeiter am Telefon. Was im kommenden Jahr außerdem in die Preisentwicklung einfließe, sei die Erhöhung der Mautgebühr für Bundesstraßen um ganze 100 Prozent.

Den größten Teil des Heizölpreises macht mit etwa 66 Prozent der Einkaufspreis aus. Heizöl unterliegt dem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, was die nächsten knapp 16 Prozent des Preisanteils ausmacht. Danach kommen mit etwa 8,5 Prozent und 6,5 Prozent die CO2-Abgabe und die Mineralölsteuer. Gerade mal drei Prozent des Preises bleiben dem Händler als Deckungskosten.

Bis 2025 fast 16 Cent CO2-Abgabe

Seit dem 1. Januar 2021 zahlen Verbraucher fossiler Heiz- und Brennstoffe eine zusätzliche Abgabe für den CO2-Ausstoß, der bei der Verbrennung dieser Brennstoffe entsteht. Die Brennstofflieferanten, die fossile Heiz- und Kraftstoffe in den Umlauf bringen, sind gesetzlich verpflichtet, eine entsprechende CO2-Abgabe an den Staat zu leisten.

Diese Abgabe wird auf den Verkaufspreis aufgeschlagen und an den Endkunden weitergegeben. Bis 2025 wird die Gebühr auf 15,92 Cent pro Liter angehoben, um die Verbraucher zu motivieren, auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Dezember 2023.