Volksbank-Neubau Die Details des geplanten Großprojektes in Nienborg

Volksbank-Neubau: Die Details des geplanten Großprojektes in Nienborg
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Es ist ein großes Vorhaben, dass die Volksbank Gronau-Ahaus mitten in Nienborg realisieren möchte. Das entsprechende Teilgrundstück auf der Freifläche an der Ecke Eper Straße/Ochtruper Straße hat das Geldinstitut bereits von der Gemeinde erworben. Jetzt werden die Details bekannt.

Schon vor Monaten hat der Gemeinderat dem Verkauf der besagten Teilfläche an die Volksbank zugestimmt. Beim Verkaufspreis soll sich dabei am Bodenrichtwert (128 Euro/Quadratmeter) orientiert worden sein.

Wie üblich in der Gemeinde. Das Geldinstitut hat mit dem Deal bereits auf seiner Internetseite geworben. Ohne dabei Details preiszugeben. Bis jetzt.

Kein finales „ja“

Denn im jüngsten Bauausschuss der Gemeinde Heek haben die beauftragten Planer das Vorhaben vorgestellt. Aktuell handelt es sich dabei um eine Entwurfsplanung. Eine, für die es vom Ausschuss, obwohl sie dem Bebauungsplan entspricht, noch keine Zustimmung gab. Dies hängt mit dem daneben geplanten Projekt der nicht näher definierten GbR zusammen.

Offiziell sollen diese beiden Vorhaben nicht zusammenhängen, keine Verbindung haben. Doch es verdichten sich die Anzeichen, dass es auch anders sein könnte.

Jedenfalls hat die Heeker Lokalpolitik noch Fragen zum Zustandekommen bezüglich des Kaufvertrages mit der GbR. Bis diese geklärt sind, gibt es offenkundig für keines der beiden Projekte das finale „ja“.

Plan Neubau Volksbank in Nienborg
So hat das Geldinstitut bereits vor Wochen auf seiner Internetseite über den Deal mit der Gemeinde Heek und das Projekt offensiv geworben. © Till Goerke

Dem ungeachtet treibt die Volksbank ihre Planung für Nienborg voran. Gut 1400 Quadratmeter groß ist die erworbene Teilfläche. Laut Planern soll in zwei bis drei Monaten der Bauantrag beim Kreis Borken gestellt werden. Der Baustart ist für das zweite Quartal 2024 geplant. Wie viel das Geldinstitut in den Neubau investieren wird, wurde bisher noch nicht kommuniziert.

Der geplante Neubau soll 20 Mal 20 Meter groß und über zwei Giebel (10 Meter Höhe) erschlossen werden. Das Erdgeschoss umfasst dabei eine Fläche von 320 Quadratmeter. Rund ein Drittel ist für die Räumlichkeiten der neuen Filiale der Volksbank vorgesehen.

Der Rest für weitere gewerbliche Nutzungen, zum Beispiel für Praxen oder Dienstleistungen. Nach Angaben des Geldinstitutes in der Ausschusssitzung gibt es dazu schon erste Überlegungen. Noch seien diese aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Planungen liefen aber bereits.

Acht Wohnungen

Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen acht Wohnungen mit Größen zwischen 70 und 75 Quadratmetern entstehen. Im zweiten Obergeschoss sollen diese wegen des Staffelgeschosses etwas kleiner als im ersten OG ausfallen. Anders als bei dem Vorhaben der GbR sind diese für den freien Wohnungsmarkt bestimmt, sprich keine Sozialwohnungen.

Aufzug, bodentiefe Verglasung – auch für die gewerbliche Nutzung – Balkone und insgesamt 18 Parkplätze, davon 12 für die Wohnungen, sollen das Bild abrunden. Laut Planern soll sich das mit dem B-Plan und der Stellplatzsatzung konforme Vorhaben „baulich in die Umgebung einfügen“.

Luftbild Nienborg
Dieses Teilgrundstück auf der Freifläche hat die Volksbank nach Ratsbeschluss erworben. © Geodatenatlas Kreis Borken

Der Geldautomat soll in einem externen Gebäude außerhalb des Neubaus untergebracht werden. Eine Sicherheitsvorkehrung mit Blick auf eine mögliche Automatensprengung, von denen es alleine 2023 etliche im Kreis Borken gegeben hat. Die Gemeinde Heek wurde dabei bisher verschont.

Ob das Ganze mit Vorraum realisiert wird, ist noch offen. Klar ist aber, dass das Automaten-Häuschen verblendet wird. Möglicherweise mit Holz. Aber auch hier ist die finale Entscheidung laut Planern noch nicht gefallen.

Plan Neubau Volksbank in Nienborg
Das Vorhaben entspricht dem aufgestellten B-Plan. Der Geldautomat soll in einem externen Häuschen (runde, graue Fläche mittig im Bild) untergebracht werden. © Ingenieurbüro Hoff

Die Verwaltung hält das Vorhaben für eine große Aufwertung für Nienborg. Auch aus der Politik sind diese Töne zu hören. Schließlich versucht die Gemeinde schon seit Jahren, die Fläche zu entwickeln. Bevor der Deal mit der Volksbank zustande kam, ist eine andere Investorengruppe abgesprungen.

Anders als offensichtlich bei der GbR gibt es am ausgehandelten Kaufvertrag mit dem Geldinstitut auch keine offenen Fragen aus der Lokalpolitik. Da alle baulichen Vorgaben in der Planung eingehalten werden, dürfte es so nur eine Frage der Zeit sein, bis die Politik der Entwurfsplanung final zustimmt.