Gisela Egbringhoff erfreut sich jeden Tag an der Blumenpracht in ihrem Garten.

© Christian Bödding

Gisela Egbringhoff und ihr Faible für Funkien und Rosen

rnSchöne Gärten

Der Garten von Gisela und Josef Egbringhoff an der Mörikestraße ist eine grüne Oase. Weit über 100 Hosta-Sorten und eine Vielfalt an Rosen zieren das 526 Quadratmeter große Grundstück.

Alstätte

, 12.07.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Was für eine Farbenpracht! Wer zum ersten Mal den Garten von Gisela und Josef Egbringhoff an der Mörikestraße in Alstätte betritt, ist von der Blumenvielfalt schier überwältigt. Obwohl das Grundstück mit dem Einfamilienhaus nur 526 Quadratmeter groß ist, hat sich das Ehepaar ein viel größer erscheinendes Refugium hinter dem Haus geschaffen.

Dabei sah der Garten von Gisela und Josef Egbringhoff früher deutlich anders aus. Das erzählen die 67-Jährige und der 73-Jährige in einem Gespräch mit unserer Redaktion. „Früher brauchten wir für unsere Kinder hauptsächlich Platz zum Spielen. Eine Schaukel, einen Sandkasten, eine Rasenfläche zum Fußballspielen für die Söhne“, sagt Gisela Egbringhoff.

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Die Kinder wurden älter, die Rasenfläche im Laufe der Jahre immer kleiner. Pflanzen nahmen mehr Platz ein, zuerst vor dem Haus, dann an der Seite, dann hinter dem Haus.

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Im Gartenparadies von Gisela Egbringhoff

Gisela Egbringhoff fing an, Gartenreisen zu unternehmen. „Jedes Mal, wenn ich zurückkam, musste mein Mann ein Stück vom Rasen umgraben.“ Mehrere Male war die Alstätterin mit einer Freundin auf Gartenreise in England. „Wir haben uns dort die schönsten Gärten angesehen, komprimiert, pro Tag drei Gärten.“ Gisela Egbringhoff war fasziniert von den Staudengärten der Engländer. „Ich bekam Lust, unseren Garten auch so zu gestalten.“ Mehr als zehn Jahre ist das jetzt her.

Liebe zum Detail: Im Garten des Ehepaares Egbringhoff gibt es viel zu entdecken.

Liebe zum Detail: Im Garten des Ehepaares Egbringhoff gibt es viel zu entdecken. © Christian Bödding

„Ich wollte immer einen Garten, der lebt, keinen toten Garten“, sagt die Pflanzenliebhaberin. „Mit vielen blühenden Blumen und Stauden und einer wechselnden Bepflanzung, sodass das ganze Jahre über etwas blüht.“

Anregungen und Tipps für die Gartengestaltung bekam sie von der Gesellschaft der Staudenfreunde, Regionalgruppe Münsterland, ein Verein, in dem die Alstätterin Mitglied ist. Es folgten mehrere Gartenreisen und geführte Touren. Mit dem Ahauser Unternehmen Laade-Gartenreisen ging es unter anderem in den Schwarzwald und an den Bodensee. „Viele wissen gar nicht, dass es auch in Ahaus ein Unternehmen gibt, das solche Fahrten anbietet“, erklärt Josef Egbringhoff.

Gartenreise in die Normandie

Möglich sind Tages- oder Wochenreisen. Voriges Jahr war Gisela Egbringhoff in der Normandie. „Ein absoluter Traum“, blickt sie zurück. „Alles riesengroße Gärten. Wenn ich dann nach Hause komme, bin ich doch ein wenig enttäuscht, dass wir so einen kleinen Garten haben.“

Dann nimmt Josef Egbringhoff den Spaten in die Hand und die Enttäuschung verfliegt. „Ich habe mich zu Beginn gewehrt, wenn ich wieder ein Stück vom Rasen umgraben musste“, sagt der 73-Jährige. „Bis dann der Zeitpunkt kommt, wo es einem egal ist. Hauptsache, meine Frau ist glücklich und zufrieden.“

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Gisela Egbringhoff und ihr Garten

Gisela Egbringhoff und ihr Garten an der Mörikestraße in Alstätte
09.07.2020

Nicht zuletzt ist die Rasenpflege deutlich einfacher geworden. „Das ist in ein paar Minuten getan“, sagt der Alstätter. Seine Ehefrau bearbeitet die bunte Blumenpracht deutlich länger. „Ich bin eigentlich jeden Tag im Garten, gerade zur Rosenzeit.“ Allein das Blumengießen dauert gut zwei Stunden.

Zudem müssen die Stauden geschnitten werden. Abends mit der Rosenschere noch einmal durch den Garten gehen und Rosen abschneiden, „das ist für mich Entspannung pur“, sagt Gisela Egbringhoff. Neben den Rosen zählen weit über 100 Hosta-Sorten (Funkien) zu den Lieblingsblumen der Alstätterin.

Beregnungssystem angeschafft

Dabei ist das Hobby von Josef Egbringhoff eigentlich das Segeln. „Wir haben ein Boot am Ijsselmeer.“ Um dem Hobby nachgehen zu können und die Blumenvielfalt nicht zu vernachlässigen, schaffte er ein Beregnungssystem an. Seiner Frau sagte er, dass es für maximal 50 Töpfe ausgelegt sei. „Das war so weit okay, bis meine Frau drei Jahre später auf einem Markt in Mannheim mit einem Verkäufer ins Gespräch kam. Der sagte, an das System könne man locker 120 Töpfe anschließen.“ Die Zahl der Funkien stieg schlagartig an.

Mehrere Sitzmöglichkeiten gibt es im Garten an der Mörikestraße.

Mehrere Sitzmöglichkeiten gibt es im Garten an der Mörikestraße. © Christian Bödding

Verwandte und Bekannte seien immer „total geflasht“, wenn sie den Garten sehen, sagt Gisela Egbringhoff. Wie viel Arbeit dahinter steckt, das würden die meisten erahnen. „Aber die jungen Leute, die wollen heute Platz für zwei Liegen, einen Grill und ein pflegeleichtes Kiesbeet“, sagt die 67-Jährige.

Ein Steingarten? Unvorstellbar für das Ehepaar Egbringhoff. „Man muss doch an die Umwelt denken, an die Bienen, an Insekten. Wir haben Unmengen an Vögeln hier im Garten. Warum sind die hier? Weil sie hier überall Nahrung finden.“

1400 Leute durch den Garten geschleust

In Alstätte halfen die Egbringhoffs schon einige Male bei der Organisation der „offenen Gartenpforte“. „Beim ersten Mal waren an die zehn Gärten dabei. Es ging als Fahrradtour per Rundkurs von Garten zu Garten, organisiert von der KAB und dem Heimatverein“, erinnert sich Gisela Egbringhoff.

Bei der letzten Veranstaltung war der Egbringhoffsche Garten an der Mörikestraße eine der Stationen. „1400 Leute waren hier, an zwei Tagen. An der einen Seite ging es rein und durch die Garage wieder hinaus.“