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Fusion der Versorger: Kirchturmdenken ist keine Lösung
Kommentar
Die Räte in Ahaus, Vreden, Südlohn und Stadtlohn haben die Fusion von SVS und Stadtwerken auf den Weg gebracht. In Stadtlohn gab es aber eine Zitterpartie. Mit gutem Ausgang, findet unser Autor.
Die Fusion der Stadtwerke Ahaus und der SVS-Versorgung ist ein gute Entscheidung für die Menschen in Ahaus, Stadtlohn, Vreden und Südlohn. Putins Kriegspolitik und die Folgen für die Energiepreise, Klimawandel und Energiewende, Facharbeitermangel, Trinkwasserverknappung und der Ausbau des schnellen Internets – die Herausforderungen für lokale Versorgungsunternehmen sind zu groß, als dass sie mit Kirchturmdenken bewältigt werden könnten.
Durch die Verschmelzung der beiden Unternehmen entsteht kein anonymer Großversorger. Die Standorte in Stadtlohn und Ahaus bleiben bestehen. Die Kundennähe bleibt. Die Stimme jeder der vier beteiligten Kommunen hat Gewicht im neuen Unternehmen, das gemessen an den Problemen immer noch klein ist. Synergien aber werden den regionalen Versorger stärken.
Der Stadtlohner Rat hat die Kurve gekriegt
Dass der Stadtlohner Rat die Fusion nicht einfach durchgewinkt hat, ist kein Störfaktor, sondern das gute Recht und vielleicht auch die Pflicht der Kommunalpolitiker. Am Ende aber darf die Fusion aber nicht an Maximalforderungen scheitern. Bei der Entscheidung für den rechtlichen Firmensitz gehen immer drei der vier beteiligten Kommunen leer aus. Gut, dass der Stadtlohner Rat mit knapper Mehrheit die Kurve gekriegt hat.