Schwere Vorwürfe gegen einen heute 41-jährigen Geistlichen, der zuletzt in einer Gemeinde in Recklinghausen gearbeitet hat: Der Mann, der bis 2015 in der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus tätig war, soll Massen von Kinder- und Jugendpornografie besessen haben.
Wie das Bistum Münster und die Staatsanwaltschaft Köln erklärten, habe sich der Anfangsverdacht gegen den Mann erhärtet: Im vergangenen November wurden die Wohnräume des Mannes in der Gemeinde in Recklinghausen durchsucht. Dabei wurden etliche Datenträger sichergestellt.
Darauf sollen sich Unmengen von Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche befinden. Daten im zweistelligen Terabyte-Bereich. Die Auswertung der Daten könne sich noch mehrere Wochen hinziehen. Ob es zu einer Anklage kommt, ist allerdings noch offen.
Der Mann hatte bis 2015 als Kaplan in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt gearbeitet. Mehrere Jahre bevor der aktuelle leitende Pfarrer Stefan Jürgens sein Amt in Ahaus antrat. „Ich bin ihm nur einmal begegnet“, erklärt der gegenüber unserer Redaktion.
Bisher keine Spur nach Ahaus
Aus der Gemeinde sei er noch nicht auf den Fall angesprochen worden. Auch sei ihm nicht bekannt, dass es in Ahaus Vorfälle gegeben habe. Ein Kaplan sei ja auch nur eine begrenzte Zeit in der Gemeinde tätig. Diese wiederum liege relativ lang zurück.
Im Seelsorgeteam allerdings seien die Suspendierung, die aktuellen Ermittlungen und auch das mögliche Ausmaß Thema gewesen. Furchtbare und zu verurteilende Taten seien das. „Auf jeden Fall sind wir davon schwer enttäuscht“, macht Stefan Jürgens deutlich.
Mitte November, direkt nachdem Bischof Felix Genn von den Ermittlungen gegen den Geistlichen erfahren hatte, suspendierte er den Mann. Diese Suspendierung bleibt weiter bestehen. Das Bistum will nun die weiteren Ermittlungen abwarten und abhängig davon reagieren.
Der 41-Jährige hatte die katholische Kirche zuvor in der Missbrauchs-Debatte massiv kritisiert, hatte Aufklärung und Transparenz gefordert. In Ahaus und folgenden Stellen war er lange Jahre in der Jugendarbeit tätig. Auch hatte er verschiedene digitale Kanäle genutzt, um kirchliche Inhalte zu verbreiten.
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