
© Stephan Rape
Entscheidung für das neue Gesicht der Wallstraße braucht Mut
Meinung
Grünstreifen gegen Parkplätze. Eigentlich keine schwierige Entscheidung. Und doch ein Schritt, der Mut braucht, findet unser Autor.
Wissen Sie noch, als die Marktstraße noch keine Fußgängerzone war? Ich nicht. Ich lebe erst seit 2014 in Ahaus. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, mit dem Auto am Schlosscafé vorzufahren. Bald wird es den Menschen mit der Wallstraße genauso gehen.
Die Pläne sind alt. Seit 20 bis 30 Jahren wird die Idee vom grünen Band neben der Fußgängerzone hin- und hergeschoben. Ich weiß nicht, ob die Stadt an dieser Stelle so eine Art Plaza braucht. Ich weiß nicht, ob Passanten in der Wallstraße Aufenthaltsqualität suchen. Und ob man den Verkehr nicht besser über den Ring als durch den Stadtwall schicken sollte... Anderes Thema.
Aber es ist einfach falsch, diese Fläche mitten in der Stadt für geparktes Blech freizuhalten.
Die Wallstraße ist so viel mehr als ein Parkplatz
Die Umgestaltung braucht Mut. Sie ist ein Schritt in die Zukunft. Ein Schritt, der sich heute vielleicht noch schwer argumentieren lässt. Der aber in Zukunft genauso ein Juwel hervorbringen kann, wie es die Fußgängerzone heute schon ist.
Ganz ohne Auto geht es in Ahaus (noch) nicht. Trotzdem kann man es einigen Autofahrern unbequemer machen, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Natürlich nicht den Älteren, die nicht anders zum Arzt kommen. Aber wenn 60 Prozent der Autos durch die Wallstraße nur durchfahren, wieviel Prozent der dort stehenden Autos wären nicht gezwungen, dort zu parken?
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
