Im strömenden Regen haben am Samstag Helfer der THW-Ortsgruppe Ahaus die Behelfsbrücke über die Schlossgräfte aufgebaut. Das hölzerne Bauwerk soll für die anstehenden Konzerte im Schlossinnenhof als möglicher Notausgang von der Schlossinsel dienen: Am 25. August kommt Gregor Meyle zu Pietsch in Concert nach Ahaus.
„Den ganzen Tag werden wir wohl brauchen“, schätzt THW-Zugführer Matthias Waljeur am Samstagvormittag. Da kann er auf einige Erfahrung setzen: Schließlich wird ja schon seit Jahrzehnten im Sommer eine zusätzliche Brücke über die Gräfte gebaut.
Dabei handelt es sich übrigens über eine Eigenkonstruktion des THW Ahaus: Auf mehreren Hartholz-Rahmen, die direkt im Wasser und auf dem Grund der Gräfte stehen, werden zunächst dicke Kanthölzer verlegt. Erst darauf wird dann der eigentliche Laufboden, die sichtbaren Planken verlegt.

Trotzdem ist die Brücke für die Ahauser THW-Helfer etwas besonderes: „Wir haben ja eigentlich mit Brückenbau nichts zu tun“, sagt Matthias Waljeur lächelnd. Dafür gebe es beim THW ja eigene Fachgruppen, die dann mit speziellem Gerät ausrücken. Etwa aktuell ins Überschwemmungsgebiet in Slowenien.
Ahauser sind Räum-Spezialisten
Die Ahauser THW-Helfer sind unter anderem mit der Fachgruppe Räumen und einem schweren Teleskoplader ausgestattet. Im Ernstfall sichern sie einsturzgefährdete Gebäude gesichert, können sie kontrolliert einreißen oder Trümmer beiseite schaffen. Regelmäßig unterstützen sie auch die Feuerwehren vor Ort, etwa wenn bei Stall- oder Scheunenbränden Stroh auseinandergezogen werden muss.
In diesem Jahr wird die Brücke nicht ganz so lang wie üblich stehen: „Normalerweise bauen wir die etwas früher auf“, sagt Matthias Waljeur. Weil in diesem Jahr aber die kleinen Ruderboote direkt von der Schlossinsel aus verliehen wurden, rutschte der Aufbautermin nach hinten. „Es gab kurz die Idee, die Brücke direkt an den Bootssteg anzubauen“, erklärt Matthias Waljeur.
Keine dauerhafte Brückenlösung
Das hätte aber nicht funktioniert. Einerseits weil der Bootssteg für so eine Belastung nicht ausgelegt sei. Andererseits aber auch, weil dadurch die Brücke als Fluchtweg unnötig kompliziert geworden wäre. „Da hätten die Menschen im Ernstfall erst über einen beweglichen Bootssteg und dann eine feste Brücke laufen müssen. Das wäre eine Unfallgefahr“, sagt er.
Schon Anfang oder Mitte Oktober werden die THW-Helfer wieder in die Wathosen und die Gräfte steigen müssen. Dann wird die Brücke wieder abgebaut. Über eine dauerhafte Brücke über die Gräfte wird seit Jahrzehnten in und um Ahaus diskutiert. Sie könnte als sowohl als Fluchtweg als auch als zusätzlicher Zugang zur Schlossinsel und sogar als neue Achse von der Innenstadt bis in den Schlossgarten dienen. So könnte die Innenstadt und die Fußgängerzone besser als bisher mit dem Schlossgarten verknüpft werden. Eine ganze Reihe von Entwürfen, Konzepten und Finanzierungsideen wurden schon diskutiert – und wieder verworfen. Bisher war das Projekt an Auflagen des Denkmalschutzes gescheitert.

Brücke bleibt geschlossen
Die fertige Holzbrücke bleibt übrigens Fluchtweg und soll nicht öffentlich zugänglich werden. „Allein schon, um Vandalismus zu vermeiden“, macht Matthias Waljeur deutlich. Auch das sei in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen.
Gregor Meyle kommt am 25. August mit seiner Band für das Sommerkonzert in der Reihe „Pietsch in Concert“ nach Ahaus. Der Singer-Songwriter wurde durch eine Castingshow bekannt und konnte seitdem mehrere Alben erfolgreich platzieren. Katen für das Konzert kosten 44 Euro. Sie sind noch bei Ahaus Marketing und Touristik oder online erhältlich. www.reservix.de
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