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Ein Fünftel der Rettungskräfte klagt nach Impfung über Nebenwirkungen
Coronavirus
Der Kreis Borken hat binnen zwei Tagen alle Rettungskräfte impfen lassen. Rund 20 Prozent klagten nachher über Nebenwirkungen und konnten teilweise nicht arbeiten – das war einkalkuliert.
Das gesamte Personal des Rettungsdienstes im Kreis Borken ist Ende vergangener Woche gegen das Coronavirus geimpft worden. Rund ein Fünftel der Geimpften klagte danach über Nebenwirkungen oder war nicht dienstfähig.
Für den Kreis Borken ein einkalkuliertes Risiko: „Unsere Erfahrungen decken sich da mit den landesweiten Zahlen“, sagt Karlheinz Gördes, Pressesprecher des Kreises Borken auf Nachfrage. In ganz NRW war es bei 20 bis 30 Prozent der Geimpften im Rettungsdienst zu Nebenwirkungen nach der Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff gekommen.
Keine konkreten Zahlen zu Impfung und Krankenstand
Konkrete Zahlen zu Impfungen oder dem Krankenstand nennt Karlheinz Gördes auf Nachfrage nicht. Nur so viel: Die Einsatzbereitschaft sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Zur Sicherheit hatten Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes in Bereitschaft gestanden, um mögliche Lücken im Dienstplan auszugleichen.
„Dass es zu Nebenwirkungen kommen könne, hatte der Impfstoffhersteller Astrazeneca ja angedeutet“, sagt Karlheinz Gördes. Diese seien aber in der Regel nach spätestens 36 Stunden abgeklungen. „Das war auch unsere Erfahrung“, erklärt er am Dienstag.
Impfung an zwei Tagen wurde vorher abgestimmt
War es nicht trotzdem leichtsinnig, alle Rettungskräfte auf einmal zu impfen statt die Impfung nach und nach durchzuführen? „Das wurde vorher mit den einzelnen Feuer- und Rettungswachen besprochen und abgewogen“, so Karlheinz Gördes weiter. Für den Rettungsdienst sei es demnach schwieriger gewesen, die Impfung in Etappen in den Dienstplan einzubauen. „Deswegen haben wir uns entschieden, die Impfung binnen zwei Tagen durchzuführen“, erklärt er.
Nachfrage bei der Feuer- und Rettungswache in Ahaus. „Ja, nach der Impfung hatten einige Kollegen Symptome“, sagt Berthold Büter, Leiter der Feuer- und Rettungswache. Insgesamt seien Feuerwehr und Rettungsdienst in Ahaus aber glimpflich davon gekommen. „Das ist so gelaufen, wie es zu erwarten war“, macht er deutlich.
Konkrete Zahlen möchte auch er nicht nennen. „Das wäre nicht angebracht“, sagt er. Allerdings betont er ebenfalls, dass die Einsatzbereitschaft der Feuer- und Rettungswache zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen sei. Zu Risikosituationen sei es nicht gekommen.
Feuerwehr-Leiter stolz auf die Disziplin in der Truppe
Insgesamt sei er sehr stolz auf die Disziplin der Feuer- und Rettungskräfte. „Sowohl bei den Haupt- als auch bei den Ehrenamtlichen“, sagt Berthold Büter. Alle würden zusammenhalten und sich vorbildlich an die Richtlinien halten. „Daran muss man nicht einmal erinnern, das läuft schon fast automatisch“, erklärt er.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
