Ein Datum zum Herunterzählen: 4... 3... 2... 1... Deins!
Countdown-Tag
Der Tag ist ein Jahrhundertereignis: Heute ist der 4.3.21. Mit dem Countdown-Tag und anderen Dingen, die man herunterzählen kann, beschäftigt sich Anna-Lena Haget in ihrer Kolumne.

Ein Blick auf den Kalender beweist es: Heute ist der 4.3.21. © Anne Winter-Weckenbrock
Zahlenreihen, das sind mal Reihen nach meinem Geschmack! Wenn ich allein daran denke, mit welch diebischer Freude ich jeden Tag auf meinen Computerbildschirm starre, wenn es 12.33 Uhr ist und es nur noch wenige Sekunden dauern kann, bis die digitale Uhr auf die magische Uhrzeit 12.34 Uhr umspringt! Zehn… neun… acht… sieben…
Falls Sie sich nun wundern, warum ich hier zum Countdown ansetze: Heute ist – vielleicht haben Sie es bereits gemerkt – der Countdowntag des Jahrhunderts! Jawoll! Obwohl, wenn Sie das hier gerade lesen, haben Sie wahrscheinlich das Allerbeste schon verpasst: nämlich null Uhr am 4.3.21.
Nächste Gelegenheit 2121
Ärgern Sie sich ruhig ein bisschen, dass Sie es verpennt haben! Denn das gibt’s nur einmal, und das kommt auch nicht so schnell wieder. Höchstens im Jahr 2121, aber wer hat schon so viel Geduld und Sitzfleisch, um darauf zu warten?
„Okay“, werden Sie jetzt wahrscheinlich sagen, „solche Tage, die man einfach herunterzählen kann, gibt’s öfter mal. Kein Grund, gleich derartig vor Begeisterung aus der Hose zu springen!“
Stimmt ja auch. Der letzte Countdowntag ist erst elf Jahre her, am 3. Februar 2010 (3.2.10). Und dann gab es noch den 10. September 1987 (10.9.87), aber da war ich vier und hatte sowieso keine Ahnung, welcher Tag gerade ist.
Feiertag für Graf Zahl
Aber mal ehrlich: Für all die kleinen Graf Zahls da draußen ist das hier natürlich wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten auf einmal. Was könnte man an einem Tag wie heute nicht alles Epochales anstellen! Heiraten! Kinder machen! Die Steuererklärung für 2020 abgeben!
So was Einprägsames wie heute, das KANN man gar nicht vergessen, selbst wenn man es ganz dolle versucht! Aber was fasziniert den Menschen an sich eigentlich so an Zahlenreihen? Selbst ich, die ich im Rechnen eine hoffnungslose Flitzpiepe bin (fragen Sie mal meine zahlreichen, verzweifelten Mathelehrer!) habe tierischen Spaß am Countdown.
Jules Verne hat‘s erfunden
Heutzutage zählen wir ja alles Mögliche runter – rote Ampeln, die Zeit zwischen Silvester und Neujahr, Sonderangebote bei E-Bay, den Kontostand am Monatsende… Und jetzt raten Sie mal, wer offiziell als erster mit dem Gezähle angefangen hat: Jules Verne! Sie wissen schon, der mit den 20.000 Meilen unter dem Meer. Oder in 80 Tagen um die Welt. Na, klingelt da was?
Man merkt es schon an den Titeln seiner Bücher: Der Kollege hatte auch einen Heidenspaß am Zählen. In seinem Buch „Der Schuss am Kilimandscharo“ werden beispielsweise in Kapitel 19 die Sekunden gezählt bis zum Abschuss einer riesigen Kanone.
Die Spannung steigt
Hach, es ist aber auch spannend! Man hätte ja theoretisch auch einfach nix sagen und die Kanone sozusagen als Überraschung einfach abfeuern können. Aber so was will ja keiner sehen: „Bumm“ und Feierabend. Ich meine, wozu haben wir denn Zahlen, wenn wir damit nicht ein bisschen Spaß haben können?
Deswegen würde ich sagen: Fassen Sie sich ein Herz, ziehen Sie sich was Vorzeigbares an, gehen Sie ganz genau heute hinaus in die Welt und tun Sie etwas Wundervolles! Etwas, an das sich noch Generationen voller Dankbarkeit erinnern werden! Der richtige Zeitpunkt, um mit einer Großtat in die Annalen der Geschichte einzugehen, ist ganz genau heute! Und viel Spaß dabei, denn das ist alles, was wirklich zählt!