
1245 Cannabispflanzen hat die Polizei in einer Halle an der Kettelerstraße in Ottenstein entdeckt. Nun stehen drei Männer wegen des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln vor Gericht. © Polizei Borken
Drogenplantage in Ottenstein: Prozess beginnt am Landgericht
Großer Fund
1245 Cannabispflanzen, von denen 50 Kilogramm Marihuana hätten geerntet werden können: Eine Plantage dieser Größenordnung haben Ermittler in Ottenstein gefunden. Nun beginnt der Prozess.
Drei Tatverdächtige, zwei Männer aus Gronau im Alter von 46 und 45 Jahren sowie ein 48 Jahre alter Niederländer, stehen aktuell vor dem Landgericht in Münster. Der Vorwurf: bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln. Im Frühjahr, genauer gesagt am 23. März 2022, durchsuchten Ermittler eine Halle in Ottenstein.
Dabei fanden sie 1245 Cannabispflanzen, die laut Anklage zum Zeitpunkt der Durchsuchung eine Gesamtmenge von 27,6 Kilogramm Marihuana ergeben hätten. Maximal hätten die Angeklagten nach den Ergebnissen eines vorbereitenden Gutachtens wohl 50 kg Marihuana ernten können.
Doch dazu kam es nicht mehr. Die Polizei war durch einen anonymen Hinweis auf die Halle an der Kettelerstraße aufmerksam geworden. Zivile Polizisten des Einsatztrupps hatten sie daraufhin zunächst observiert. Das erklärte damals die Polizei gegenüber dieser Redaktion.
Der 48-jährige Niederländer sowie sein 45-jähriger Begleiter aus Gronau seien damals vor Ort erschienen. Sie wurden als mutmaßliche Betreiber der Plantage vorläufig festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft. Das gilt auch für den 46 Jahre alten Gronauer, der die Halle gemietet haben soll.
50 Kilogramm Cannabis ergeben etwa einen Jahresertrag von 500.000 Euro. Neben den Pflanzen wurde im Frühjahr auch eine professionelle technische Einrichtung im Wert von mehreren Tausend Euro sichergestellt.
Bislang schweigen die Angeklagten zu den Vorwürfen. Der nächste Termin am Landgericht ist für Freitag (14.10., 9.15 Uhr) anberaumt. Einer der Verteidiger hatte am Montag bereits angekündigt, dass es zu einer Einlassung seines Mandanten zu den Tatvorwürfen kommen könnte. Außerdem sollen drei Polizisten als Zeugen vernommen werden, die im Frühjahr an den Ermittlungen beteiligt waren.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.