
© Elvira Meisel-Kemper
Dreifache Absage: Schlechte Nachrichten für Wessums Sportler und Schützen
Corona-Pandemie
Corona sorgt für die nächsten Absagen. In Wessum haben sowohl die beiden Schützenvereine als auch der Spotverein entschieden, ihre geplanten Feiern abzusagen. Der Schritt sei alternativlos.
Harter Schlag für die feierfreudigen Wessumer: Gleich drei große Feste, die im Sommer dieses Jahres geplant waren, fallen der Corona-Pandemie zum Opfer. Das Schützenfest in der Bauerschaft Averesch wurde genauso abgesagt wie das der Bürgerschützen. Auch das (nachgeholte) Jubiläum des örtlichen Sportvereins Union Wessum findet nicht in geplanter Form statt.
„Jeder hat für sich eine Entscheidung getroffen. Aber wir haben uns darauf geeinigt, gemeinsam an die Öffentlichkeit zu gehen“, erklärt Heinz Rose, Vorsitzender des Schützenvereins Averesch. Die Entscheidung hält er für alternativlos. „Ein Fest in einem Zelt mit über 1000 Besuchern wird während der Corona-Pandemie nicht möglich sein und wäre auch nicht verantwortungsvoll. Ich gehe davon aus, dass in diesem Jahr nirgendwo ein Schützenfest gefeiert werden kann“, sagt er.
Vorbereitungen wären ein Problem
Neben den gesetzlichen Vorschriften sieht er auch die Vorbereitungen als Problem an. „Alles braucht Zeit. Als Vorstand kann man nicht bis vier Wochen vorher mit der Entscheidung warten.“ Der Vorsitzende spricht von einer „bitteren Pille“, die man schlucken müsse. „Wir feiern nur alle zwei Jahre. Das bedeutet, dass nun vier Jahre zwischen den beiden Festen liegen werden.“ Trotzdem sei es keine Option gewesen, die Feierlichkeiten auf 2022 zu verschieben. „Wir wollen beim normalen Rhythmus bleiben.“
Auch bei den Wessumer Bürgerschützen steht das amtierende Königspaar, Rainer Böcker und und Heike Becker, vor einer vierjährigen Regentschaft. Das ist das Ergebnis der ersten Online-Vorstandssitzung der Geschichte. Vorsitzender Thomas Vöcker erklärt das Ergebnis: „Am Ende war es ein einstimmiger Beschluss. Uns war schon seit Längerem klar, dass es in diesem Jahr leider erneut nichts wird. Schützenfest mit Abstand und Masken – das geht nicht.“ Schon im Vorjahr hatte Vöcker die Absage und den Alternativtermin bekanntgeben müssen.
„Nicht sinnvoll, mit einem Schützenfest zu starten“
Auch für den Vorsitzenden der Wessumer Schützen spielt die Corona-Schutzverordnung nur eine Nebenrolle. „Wir müssen selbst schauen, was vernünftig ist. Als Verein halten wir es nicht für sinnvoll – selbst wenn es erlaubt sein sollte – sofort mit einem riesigen Schützenfest zu starten. Die Verantwortung dafür möchte ich auch nicht tragen.“
Wenn sich die Lage im Land entspanne, sei erst einmal die Zeit für kleine Nachbarschafts- oder Familienfeiern. Etwas Hoffnung verbreitet Thomas Vöcker an seine Schützenbrüder und -schwestern aber dennoch: „Sobald wieder etwas möglich ist, werden wir etwas auf die Beine stellen. In welcher Form auch immer.“
Auch Sportverein zieht Reißleine
Die dritte Absage kommt von Union Wessum. Der Sportverein hätte eigentlich schon im Sommer 2020 sein Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen gefeiert. Nun muss auch der Ausweichtermin abgesagt werden. Geschäftsführer Johannes Kappelhoff erklärt: „Mit Blick auf die Mutante und die erneute Verlängerung des Lockdowns blieb uns keine andere Wahl. Es fällt uns total schwer, aber im Moment ist nichts planbar.“
Daher gibt es bisher auch noch keine Entscheidung dazu, wann und ob die Jubiläumsfeierlichkeiten nachgeholt werden. Kappelhoff verspricht nur: „Irgendwann wird es ein großes Fest für unsere Mitglieder geben. Vielleicht wird es 2022 die große ‚Corona-besiegt-Feier‘“.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
