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Donnerstags-Phänomen: Neuinfektionen schießen wieder in die Höhe
Coronavirus
Die Zahl lässt aufhorchen: 105 Neuinfektionen meldet der Kreis am Donnerstag (11. März). Der Inzidenzwert steuert auf die 80er-Marke zu. Reiner Zufall ist das nicht. Es gibt eine Theorie.
Genau eine Woche lang hat es nicht mehr derart viele Neuinfektionen gegeben, wie der Kreis am Donnerstag (11. März) meldet. 105 neue Fälle sind im Dashboard aufgeführt. Das sind mehr als doppelt so viele wie in der bisherigen Woche insgesamt. Das lässt aufhorchen – auch den Kreis. Was steckt dahinter?
Eins vorweg: Die Neuinfektionen sind über den gesamten Kreis verteilt. Aus dem Verbreitungsgebiet der Münsterland Zeitung sind besonders Vreden mit 17 und Heek mit 8 Neuinfektionen betroffen. In Legden gibt es 5, in Ahaus 4. „Im Vergleich zu den vorherigen Tagen ist die hohe Zahl schon auffällig. Da wird man aufmerksam“, stellt auch Kreis-Pressesprecherin Ellen Bulten auf Anfrage klar.
Keine Abstrich-Aktion durchgeführt
Und woher kommen jetzt die hohen Zahlen? Genau zu erklären ist das nicht. Stichwort diffuses Infektionsgeschehen. „Ein Teil sind Folgeinfektionen. Wir haben jedenfalls keinen uns bekannten Infektionsherd“, macht Ellen Bulten deutlich. Der Kreis habe in den vergangenen Tagen keine Abstrich-Aktion durchgeführt.
Auffällig: Erneut schnellen die Zahlen an einem Donnerstag in die Höhe. Schon am 4. März sowie am 25. Februar waren es jeweils 90 Neuinfektionen. Reiner Zufall? Eher nicht. „Die meisten der jüngsten positiven Befunde sind über Hausärzte bei uns eingegangen“, berichtet die Kreis-Pressesprecherin.
Kreis stellt eine Theorie auf
Das spreche dafür, dass es keine größeren Geschehnisse gebe. Denn genau in solchen Fällen gibt es Abstrich-Aktionen und die Ergebnisse kommen aus dem vom Kreis beauftragten Labor. Und was hat das jetzt mit dem Donnerstag zu tun?
Die nicht nachgewiesene Theorie des Kreises: Personen, die sich am Wochenende nicht gut fühlen, gehen am Montag zum Arzt und lassen sich testen. Am Dienstag erfolgt die Auswertung, die Ergebnisse des Tests gehen am Mittwoch zum Kreis und tauchen dann am Donnerstag in der Statistik auf.
Kein Infektionsherd in Vreden
„Es ist eine Vermutung. Belegen können wir das natürlich nicht. Uns ist das mit den Donnerstagen selbstverständlich aufgefallen. Da machen wir uns eben Gedanken und suchen Erklärungsansätze“, sagt Ellen Bulten.
Und mit Blick auf Vreden, wo am besagten Donnerstag 17 Neuinfektionen gemeldet wurden, sagt die Kreis-Pressesprecherin: „Es gibt dort kein konkretes Ereignis, keinen Infektionsherd. Es ist diffus.“
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
