Redakteur Johannes Schmittmann

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Die Grünen und Veggie-Catering: „Junge, warum hast du nichts gelernt?“

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Die Ahauser Grünen haben für städtischen Veranstaltungen ein rein vegetarisches und veganes Catering vorschlagen. Damit spielen sie ihren Kritikern voll in die Karten, meint unser Redakteur.

Ahaus

, 28.04.2021, 19:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Vor anderthalb Wochen unterhielt ich mich mit der Ortvorsitzenden der Ahauser Grünen über den Höhenflug ihrer Partei auf Bundesebene. Im Gespräch berichtete Gisa Müller-Butzkamm mit Blick auf das „schwarze“ Münsterland von verhärteten Fronten mit der hiesigen Landwirtschaft, die aber vor allem auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen seien.

„Die Grünen sind nicht landwirtschaftsfeindlich. Ganz im Gegenteil, wir möchten die regionale Landwirtschaft unterstützen.“ Sie wolle nun aktiv den Dialog zu den Bauern suchen.

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Nur wenige Tage später hagelte es erneut massive Kritik. Einmal mehr fühlten sich vor allem die Ahauser Landwirte von den Grünen angegriffen und in eine Ecke gestellt. Dieses Mal der Auslöser: Kritik am Fleischkonsum und die Forderung nach einem rein vegetarischen und veganen Catering.

Jeder wusste, was ein solcher Antrag auslösen würde. Selbst die Grünen räumten ein, dass der Aufschrei für sie nicht überraschend kam. Da muss eine Frage erlaubt sein, die schon „Die Ärzte“ gestellt haben: „Junge, warum hast du nichts gelernt?“

Aus Kontroverse um „Veggie-Tag“ nicht gelernt

Zur Kontroverse um den „Veggie-Tag“, die im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 wochenlang die Schlagzeilen bestimmte und den Grünen das Image der „Verbotspartei“ einbrachte, gibt es sogar einen langen Wikipedia-Eintrag, in dem man alles hätte nachlesen können.

Die Ahauser Grünen-Fraktion erfüllt mit dem Antrag zum „Veggie-Catering“ genau die Klischees, von denen ihre Parteikolleginnen und -kollegen in Berlin unbedingt wegkommen möchten. Nicht umsonst wurde Anton Hofreiter quasi ein Maulkorb zum Thema „Einfamilienhäuser“ verpasst.

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Wenn die Grünen im Münsterland in Zukunft über ihre Rolle als Polit-Rebellen hinwegkommen möchten, sollten sie sich schleunigst von der Symbolpolitik verabschieden.

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