
© Stefanie Müller
Canisiusschule und AHG wollen Kooperation intensivieren
Gymnasien in Ahaus
Die Schulleiter der beiden Ahauser Gymnasien haben beschlossen, in Zukunft vor allem in der Oberstufe noch enger zusammenzuarbeiten. Die Profile der Schulen sollen davon unberührt werden.
Man kennt sich, man schätzt sich, man versteht sich. Niels Hakenes, Schulleiter der Canisiusschule, und sein Pendant am Alexander-Hegius-Gymnasium, Michael Hilbk, funken auf einer Wellenlänge. Während die beiden Schulen in der Vergangenheit – vor allem von Außenstehenden – häufig als große Konkurrenten wahrgenommen wurden, stehen Hilbk und Hakenes für eine neue Ära.
„Wir möchten die gute Zusammenarbeit, die unsere Schulen seit Jahren pflegen, noch mehr ausweiten“, sagt Michael Hilbk. Im Fokus steht dabei vor allem die gymnasiale Oberstufe. „Im Leistungskursbereich sehen wir da großes Potenzial“, erklärt Niels Hakenes.
Leistungskurse werden bei Bedarf zusammengelegt
Wenn an einem der Gymnasien zu wenig Schüler einen bestimmten (Leistungs)-Kurs wählen, schauen die Schulleiter, ob die Möglichkeit eines gemischten Kurses besteht. Häufig mit Erfolg, wie die aktuellen Zahlen belegen. 70 Schüler nehmen derzeit an schulübergreifenden Kursen teil – Tendenz steigend. Ein Modell, das sich etabliert hat.
Die Fächer, in denen die Schulen kooperieren, sind dabei keine Hauptfächer wie Englisch oder Mathematik. „Traditionell kommen zum Beispiel Informatik- und Kunstkurse eher am AHG zustande, die Sozialwissenschaften wiederum eher bei uns“, erklärt Niels Hakenes. Das gemeinsame Ziel: Den Schülern in Ahaus und Umgebung eine vielfältige Auswahl bei der Kurswahl in der Oberstufe zu garantieren. „Wir wollen im Leistungskursbereich auf Dauer ein verlässliches Portfolio schaffen“, so der Leiter der Canisiusschule.
Neben den naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik, Chemie und Informatik soll in Zukunft auch das Angebot in den kleineren Sprachen (Spanisch, Französisch, Russisch) durch diese Maßnahme noch mehr gestärkt werden. „So haben wir wirklich die Möglichkeit, dass jeder Schüler seinen individuellen Neigungen nachgehen kann“, sagt Michael Hilbk.
Die Erfahrungen vereinfachen den Ablauf
Als die ersten Schüler vor mehr als einem Jahrzehnt für einzelne Kurse die Schulen wechselten, gab es die erwarteten Anlaufschwierigkeiten. „Der organisatorische Aufwand ist immens, wenn zwei Schulen involviert sind“, erklärt Niels Hakenes. Vor allem die Stundenplaner standen vor hohen Hürden. Doch über die Jahre entwickelte sich, auch dank digitaler Kommunikation, eine gewissen Routine.
Mittlerweile wurden auch die größten Skeptiker von dem Konzept überzeugt. „Die Akzeptanz und Alltagstauglichkeit haben sich eingespielt. Die Teams arbeiten unkompliziert zusammen und sehen die Kooperation als normal an“, so Michael Hilbk. „Anders als früher ist man kein Exot mehr, wenn man wechselt“, ergänzt Niels Hakenes. Die kurzen Wege – im übertragenden und wörtlichen Sinne – waren für den Erfolg ein wichtiger Faktor.
Profil der Schulen soll von Zusammenarbeit unberührt bleiben
Das Profil der zwei Schulen soll von diesem Austausch jedoch unberührt bleiben. „Beide Schulen haben ihre eigene Geschichte und legen in der Sekundarstufe I verschiedene Schwerpunkte. Das halten wir auch in Zukunft für wichtig und richtig“, betont Hakenes. Daher sei es auch unwahrscheinlich, dass in nächste Zeit schon vor der Oberstufe gemischte Kursen angeboten würden.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
