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Britische Corona-Mutation im Kreis Borken: Zwei Ahauser in Quarantäne
Coronavirus
Erstmals wurde im Kreis Borken die britische Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Wie der Kreis am Dienstagabend mitteilte, gibt es gleich drei Infektionsgeschehen. Eines davon in Ahaus.
Die britische Mutation des Coronavirus (B 1.1.7) hat den Kreis Borken und die Stadt Ahaus erreicht: Im Fall eines infizierten Ahausers hatte das Gesundheitsamt Hagen dem Borkener Kreisgesundheitsamt gemeldet, dass sich der Mann mit dem britischen Virustyp infiziert habe. Neben dem Infizierten ist in Ahaus eine weitere Kontaktperson in Quarantäne.
Wie Karlheinz Gördes, Pressesprecher des Kreises Borken auf Nachfrage mitteilte, habe sich der Mann wohl im Bereich des Gesundheitsamtes Hagen angesteckt. Dort gebe es ein größeres Infektionsgeschehen.
Infektionsgeschehen in Firmen in Gescher und Rhede
Weitere Infektionen gebe es nach aktuellem Stand im Raum Gescher/Velen/Borken sowie im Bereich Rhede/Bocholt. Das Kreisgesundheitsamt habe sofort Quarantäne- und Testungsmaßnahmen veranlasst.
Ausgangspunkt waren im ersten Fall mehrere Mitarbeiter in einem Betrieb in Gescher, die über Symptome klagten und über ihre Hausärzte getestet wurden. Seit einiger Zeit werden im dort beauftragten Labor Proben generell auch auf Virusmutanten untersucht. Die Infizierten sowie Kontaktpersonen wurden sofort unter Quarantäne gestellt.
Davon betroffen sind in Gescher eine infizierte Person und sieben Kontaktpersonen, in Borken eine infizierte Person und eine Kontaktperson sowie in Velen fünf Infizierte und elf Kontaktpersonen. Zwei weitere Kontaktpersonen leben im Kreis Coesfeld.
Im zweiten Infektionsgeschehen waren – ebenfalls auf Veranlassung von Hausärzten – Mitarbeiter einer Firma aus Rhede getestet worden, die Krankheitsymptome aufwiesen. Auch dort stellten sich bei der routinemäßigen Untersuchung auf Mutanten heraus, dass zwei Mitarbeiter aus Bocholt und Rhede mit dem Mutanten infiziert sind. Beide sind daraufhin genauso wie sechs Kontaktpersonen aus Bocholt, eine aus Rhede und eine aus Borken in Quarantäne gesetzt worden.
Deren Quarantäne endet auch nicht automatisch mit Fristablauf, sondern erst nach einer weiteren Testung. Falls erforderlich würde die Quarantänezeit verlängert.
Gesundheitsamt sucht nach Herkunft der Infektion
Gleichzeitig versucht das Borkener Kreisgesundheitsamt herauszufinden, wie es zu den Viruseinträgen in den beiden Betrieben kam. Auch wird das Umfeld der Infizierten und der Kontaktpersonen weiter in den Blick genommen.
Der Landrat ruft erneut dazu auf, Abstands- und Hygieneregelungen einzuhalten. Ganz wichtig sei auch, sich bei Auftreten von Krankheitssymptomen wie Fieber, Halsschmerzen und Verlust des Geschmackssinns abzusondern und telefonisch über den eigenen Hausarzt eine Testung zu veranlassen.
„Es wäre falsch verstandenes Pflichtbewusstsein, wenn man dann noch zur Arbeit geht. Für das Unternehmen könnte das zu Quarantäne für die gesamte Belegschaft und einem vollständigen Betriebsstopp führen“, warnt Dr. Zwicker.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
