Seit den Erdbeben in der Grenzregion in der Türkei und Syrien Anfang Februar war die Spendenbereitschaft und Anteilnahme in Ahaus groß. Insgesamt konnte die Türkisch-Islamische Gemeinde in Ahaus 63.000 Euro sammeln.
„Sehr viele Ahauserinnen und Ahauser haben sich an der Spendenaktion beteiligt“, erzählt Enver Gürbüz, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde. Das Geld haben sie direkt an das zuständige Katastrophenzentrum in der Türkei weitergeleitet. Auch einige Sachspenden haben sie von den Ahauser Bürgerinnen und Bürgern erhalten.
Großes Engagement in Ahaus
„Ich persönlich war zu dem Zeitpunkt, als das Erdbeben passiert ist, in der Türkei. Ich habe mitbekommen, wie es vor Ort war“, beschreibt Gürbüz die Erfahrungen im Land. Er selbst war nicht in der Erdbebenregion, aber in Ankara, wo er auch die Erdbewegungen gespürt habe.
Der Schock sitzt in der Gemeinde immer noch tief und die Trauer ist längst nicht überwunden. Gleichzeitig versucht Enver Gürbüz die Anerkennung für das Ahauser Engagement in Worte fassen: „Das hat mich persönlich sehr bewegt und da haben wir uns gesagt, dass wir den persönlichen Dank an die Spender weitergeben müssen.“

Der Schutt sei in der Türkei fast aufgeräumt, erzählt Gürbüz. Es gehe langsam bergauf. Jedoch hätten auch viele türkischstämmige Ahauser Familienmitglieder und Hab und Gut durch Erdbeben verloren.
„So langsam guckt man nach vorne. In dem Moment war die Unterstützung sehr, sehr wichtig. Viele haben das Gefühl gehabt, dass sie nicht alleine sind. Uns haben besonders die Ahauser Mitbürger unterstützt und das hat uns tief bewegt“, beschreibt er die Gefühle in der Gemeinde. Auch der Imam der Gemeinde, Recep Öz, ist von den Ahausern gerührt: „Besonders an diesen Tagen unseren Schmerz und die Trauer zu teilen, das hat uns tief berührt.“
Ahaus zeigt Zusammenhalt
„Es ist traurig. Es ist schmerzhaft, wenn man davon betroffen ist. Aber der Schmerz wird weniger, wenn man ihn teilt“, hebt Gürbüz die Wichtigkeit des Zusammenhaltens hervor. „Uns wurde gezeigt, dass wir ein Teil der Gesellschaft hier sind und dass die Stadt ein Teil von uns ist. Das sind die wichtigen Momente, in denen das zum Ausdruck kommt.“
Im Zuge dessen veranstaltet die Gemeinde am 10. und 11. Juni einen Tag der offenen Tür, zu dem alle Ahauser eingeladen sind. An beiden Tage soll es ein abwechslungsreiches Programm, verschiedene kulinarische Spezialitäten und Führungen durch den Anbau geben, an dem sie seit 2018 arbeiten.
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