Ahauser Landwirte protestieren mit Trecker-Korso Fahrt führte bis zur Autobahn in Legden

Ahauser Landwirte protestieren: Traktor-Korso als Zeichen
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Bis zum Industriepark an der Autobahn 31 in Legden sind einige Ahauser Landwirte gestern mit ihren Traktoren gefahren. Namentlich wollen sie nicht genannt werden, sagen die Männer im Gespräch mit der Redaktion. „Wir können ja leider nicht alle nach Berlin fahren und unseren Unmut dort zum Ausdruck bringen“, erklärt einer von ihnen.

„Trotzdem wollen wir die Solidarität zu unseren Kollegen deutlich machen“, sagt ein anderer. In Berlin haben am Montag, 18. Dezember, tausende Landwirte gegen die Sparpläne der Bundesregierung demonstriert. Die Ampel-Koalition hat geplant, die Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer für land- und forstwirtschaftliche Maschinen zu kippen.

„Uns ist klar, dass wir mit dieser Protest-Aktion leider die Falschen treffen“, erklärt einer der Landwirte. Schließlich können die Autofahrer, die hinter dem Korso feststeckten, auch nichts für die Entscheidungen der Regierung.

Doch bei dem Protest geht es nicht nur um die ganz aktuellen Entwicklungen. Die Landwirte fühlen sich insgesamt von der Regierung missverstanden und im Stich gelassen. „Ständig werden neue Verordnungen und Regelungen aufgestellt, an die wir uns halten sollen. Schlüssige Umsetzungs-Konzepte und Finanzierungspläne fehlen“, erläutert ein Ahauser.

Allein gelassen mit den Kosten

Als Beispiel nennt ein Landwirt die Tierwohlverordnungen. Die geforderten Umbauten verursachen horrende Kosten. Bis zum Verkaufspreis schlägt sich das aber nicht durch, erklären sie.

Ein anderer erzählt, er habe Weizen gesät, weil die neue Fruchtfolgeregelung das bis zu einem gewissen Zeitpunkt fordert. Das Getreide würde aufgrund des Wetters vermutlich nicht gedeihen, eine spätere Aussaat würde die Vorgabe aus Berlin aber untersagen.

Erneute Proteste

Weitere Proteste von Landwirten haben auch in Gescher und Borken stattgefunden. Die Ahauser Landwirte schließen nicht aus, dass es zu weiterer Gegenwehr aus ihrer Berufsgruppe komme, wenn die Bundesregierung nicht einlenke. Die Situation sei für alle Landwirte herausfordernd, für manche sogar existenzbedrohend, stellten sie klar.

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