Ahauser Innenstadt wird bis 2030 zur Baustelle Planungen für komplette Umgestaltung

Umbau-Pläne: Ahauser Innenstadt wird bis 2030 zur Baustelle
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In der Ahauser Innenstadt werden in den nächsten Jahren die Baumaschinen den Ton angeben. „Wir werden die komplette, westliche Innenstadt umbauen“, machte der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen deutlich.

Acht Einzelprojekte stehen in den kommenden Jahren an. Alle bauen aufeinander auf und müssen eng verzahnt werden. Ein erster, vorsichtiger Zeitplan steht. Zusammen mit Richard Bömer vom Fachbereich Tiefbau der Stadt stellte er ihn der Politik vor.

Der nächste Schritt, die Arbeiten am alten Friedhof am Beckers Brink haben begonnen. Die Hecke wurde entfernt, der Tiefbau vorbereitet. Die Ausschreibung für die nun folgenden Arbeiten zwischen Beckers Brink und Zum Rotering werden gerade vorbereitet. Sie sollen noch in diesem Jahr beginnen und sogar noch Ende 2023 abgeschlossen werden. „Wenn alles günstig läuft“, schränkte Thomas Hammwöhner gleich ein.

Kanal- und Straßenarbeiten sowie die neue Friedhofsmauer sollen komplett an eine Firma vergeben werden, damit die Arbeiten aus einem Guss erfolgen können.

Zur Erinnerung: Allein das Projekt Innenstadttangente zieht sich schon über Jahre: Ursprünglich für 2019 und 2020 vorgesehen, blieb es bei Bauvorbereitungen und der Versetzung der Trafostation.

Auch die aktualisierte Planung bis Ende 2023 ließ einige Politiker am Dienstagabend doch noch zweifeln: „Hut ab, die Terminplanung ist ambitioniert“, sagte Franz Benölken (CDU). „Wir treffen uns Ende des Jahres wieder.“ Aber natürlich sei es wünschenswert, dass es endlich weiter geht.

Projekte sind eng verzahnt

Das Problem: Sämtliche in der Innenstadt geplanten Projekte hängen voneinander ab und bauen aufeinander auf: die Umgestaltung der Kreuzung Coesfelder Straße/Rotering/Hindenburgallee etwa. Sie soll zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Zusammen mit der Erneuerung der Kanäle und der Sanierung der Fahrbahndecke soll sich das Teilprojekt 2024 und 2025 anschließen.

Gleichzeitig soll die Sanierung sämtlicher Kanäle in der Wallstraße beginnen: Auf der Ostseite die Erneuerung des Regenwasserkanals, auf der Westseite der Regen- und Schmutzwasserkanal sowie die Erneuerung durch die Schloss- bis zur Frauenstraße. Umsetzung bis ca. Ende 2025. Richard Bömer betonte ausdrücklich, dass der Begriff „ca.“ ab diesem Projekt in die Planung aufgenommen werde. Ganz einfach, weil es nicht genauer gehe.

Umbau der Wallstraße: 2025 bis 2027

Zwischen 2025 und etwa 2027 soll dann die lange geplante Umgestaltung der Wallstraße gebaut werden. Diese Arbeiten sind natürlich erst möglich, wenn der Verkehr über die neue Innenstadttangente geleitet wird und die Kanäle saniert sind.

Stichwort Kanäle: Da das Regenwasser aus der gesamten Innenstadt – und damit eben auch aus der Wallstraße durch Kanäle unter der König- und der Van-Delden-Straße in Richtung Aa geleitet wird, müssen auch dort die Kanäle saniert und erweitert werden. Sonst würde da eine neue Engstelle geschaffen. Umsetzungszeitraum für diese Arbeiten: 2027 bis 2028. Circa natürlich.

Aber noch einmal zurück: Im Hinteren Wall, der Straße zwischen Schlossstraße und Beckers Brink, fehlt noch der Endausbau. Der soll frühestens 2024 beginnen, aber spätestens 2026 umgesetzt sein. Ungefähr.

Dann folgt noch der große Plan für die Umgestaltung der Wüllener Straße, der Königstraße und des Marienplatzes. Ungefähr 2025 bis 2027 soll die Wüllener Straße zwischen Heuss-Straße und Wessumer Straße ein neues Gesicht bekommen.

Blick auf die Wessumer Straße. Die Fahrbahndecke fehlt noch.
Baustelle Wessumer Straße: Die Arbeiten dort sind fast fertig. Für den Abschluss, die Fahrbahndecke, muss die Witterung passen. Wenn alles klappt, soll die Straße noch im März fertig werden. © Stephan Rape

Aktuell für 2029 bis 2030 plant die Verwaltung die Erneuerung von Königstraße und Marienplatz. Deutlich vorher soll es dort aber provisorische Lösungen geben: Eine sicherere Lösung für Fußgänger auf dem Marienplatz und mehr Sicherheit für Radfahrer entlang der Arkaden auf der Königstraße. Wie genau das aussehen soll, ist noch nicht klar. Eine entsprechende Planung soll aber noch vor der Sommerpause in diesem Jahr vorgestellt und bis 2024 umgesetzt werden.

Auch nach 2030 gibt es aber für Planer und Tiefbau genug zu tun: Der Realisierungswettbewerb für den gesamten Bereich „Domhof“ steht an. Den hatte Richard Bömer in seiner Präsentation allerdings nur als fernen Ausblick noch mit an die Wand geworfen.

Wessumer Straße wird im März fertig

Auf die Zielgerade biegt derweil eine Baustelle ein, die in den vergangenen Wochen die Geduld etlicher Autofahrer beansprucht hat: Die Wessumer Straße zwischen Arnoldstraße und Wüllener Straße ist fast fertig. „Wenn die Witterung mitspielt, wird die noch im März fertig“, machte Richard Bömer deutlich.

Friedhofsmauer, Kanalsanierung und Straßenumbau im Beckers Brink sollen aus einem Guss gebaut werden. Die Arbeiten werden deswegen in einer Ausschreibung zusammengefasst.
Friedhofsmauer, Kanalsanierung und Straßenumbau im Beckers Brink sollen aus einem Guss gebaut werden. Die Arbeiten werden deswegen in einer Ausschreibung zusammengefasst. © Stephan Rape

Auch für die Zukunft benötigen die Menschen in und um Ahaus viel Geduld. Es gehe eben um eine lange Strecke der Baustellen in der Innenstadt. Die solle man aber nicht negativ sehen, sondern sich mit Spannung und Vorfreude auf die Umgestaltung freuen.

Um Kosten der einzelnen Maßnahmen ging es an diesem Abend noch nicht. Auch die Detailplanungen stehen noch nicht fest. Sie sollen nach und nach erstellt und beraten werden.

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