Der VfL Ahaus baut ein neues Vereinsgebäude – und bekommt dafür Hilfe von der Stadt: Anstelle des jetzigen Altbaus, dem jahrzehntealten „Haus Büter“, soll ein umfassender Neubau errichtet werden, der nicht nur größer ist, sondern auch moderner Technik entspricht. Der Altbau sei schlicht nicht mehr instand zu halten. Ein Kraftraum mit rund 230 Quadratmetern Fläche, drei Kursräume mit 66, 94 und 97 Quadratmetern sowie Lager- und Büroflächen sollen entstehen.
Eine Gesamtinvestition von rund 1,2 Millionen Euro schlägt dafür zu Buche. Sie soll in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden: Erst der Kraftraum im nördlichen Teil, dann im Süden für rund eine Million Euro der Teil mit den Kursräumen. 500.000 Euro fließen als Zuschuss von der Stadt Ahaus. Den Rest will der VfL stemmen.
Über die geplanten Ausbauten und die Anforderungen an eine moderne Sportstätte gab es im Rat überhaupt keine Diskussion. Schon der Schul- und Sportausschuss im vergangenen April hatte den Sinn der Planungen erkannt und sie zustimmen zur Kenntnis genommen.
Im Rat wurde aber noch einmal darüber diskutiert, ob und wie einem Verein so ein Zuschuss zu gewähren ist. Franz Benölken (CDU) hakte bei der Höhe nach: Er wollte wissen, ob der Zuschuss denn prozentual oder absolut gewährt werde. Sein Fraktionskollege Alexander Kaiser fürchtete, dass durch den Zuschuss ein Präzedenzfall geschaffen werde.
Anlagen als Anker der Gesellschaft
Die Verwaltung blicke sehr genau hin. Der Ansatz so einer Förderung sei Diversität. „Und natürlich blicken wir auch auf die Mitgliederzahlen“, machte der Beigeordnete Werner Leuker deutlich. In seinen Vorstandsbereich fallen auch die Sportvereine und -anlagen in der Stadt. Und die seien gerade in der Coronazeit ein Anker für viele Menschen gewesen.

Für die große Summe verwies er auf die angedachte Sanierung der Skateranlage im Freizeitgelände an der Ork. Auch dort bringe es nichts, viele Teilbereiche oder kleine Schritte zu tun. Auch dort müsse einmal eine Gesamtsumme investiert werden. „Viele Teilschritte sind gut gemeint, helfen aber nicht“, sagte er. Und schließlich gehe ja auch der VfL ein großes finanzielles Risiko ein. Dabei will die Stadt helfen.
Thomas Hammwöhner, Technischer Beigeordneter, versuchte, die Bedenken zu zerstreuen: „Der VfL wird nicht besser oder schlechter gestellt als andere Vereine“, sagte er. Alle Vereine und ihre Förderungen würden im gleichen System betrachtet. Zuschüsse seien ja beispielsweise auch an den TuS Wüllen oder Union Wessum geflossen.
Große Summen nicht auf Dauer
Bürgermeisterin Karola Voß verwies die Ratsmitglieder auf etliche Zuschüsse an andere Vereine, über die sonst in nicht-öffentlicher Sitzung beraten und diskutiert werde - z.B. weil es darin direkt um Vergaben gehe. Damit sei der Zuschuss für den VfL Ahaus schon vergleichbar.
Sie machte aber auch deutlich, dass es sich schon um sehr große Beträge handele. „Das wird nicht auf Dauer so weitergehen können“, sagte sie mit Blick auf die städtischen Ausgaben. Im Verhältnis sei diese Förderung jetzt aber angemessen.
Gisa Müller-Butzkamm (Grüne) verwies schließlich noch einmal auf die Sitzung des Schul- und Sozialausschusses. Dort seien die Pläne ja schon auf große Zustimmung gestoßen. „Ich bin mir sicher, dass die Pläne des Vereins so langfristig zukunftsfähig sind“, betonte sie.
Auch ohne dieses Statement schien der Rat überzeugt: Am Ende fiel die Entscheidung einstimmig: Der VfL kann bauen.
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