Wuchtiges Gebäude und Betonklotz feiern Jubiläum: So lief die Geburtstagsparty im Bonhoeffer-Zentrum

© Helga Felgenträger

Wuchtiges Gebäude und Betonklotz feiern Jubiläum: So lief die Geburtstagsparty im Bonhoeffer-Zentrum

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Feiern können sie im Evenkamp - auch wenn der Anlass ein wuchtiges Gebäude mit Betonklotz ist. Wir waren bei der offiziellen Geburtstagsfeier des evangelischen Gemeindezentrums und zeigen viele Fotos.

Werne

, 03.12.2019, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach dem Gemeindefest im September feierte das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum am Sonntag nun ganz offiziell den 50. Geburtstag. Etwa 350 Besucher erlebten einen Familienfestgottesdienst mit abwechslungsreichem Programm unter dem Motto „Freude versprühen“.

Die Kinder von der Kita „Unter dem Regenbogen“ hatten ein kleines Theaterstück einstudiert: Herzzerreißend spielten die kleinen Engel das Licht des Christkinds, das den Frieden unter die Menschen bringen sollte. Die musikalische Begleitung der Geburtstagsfeier übernahmen der Dietrich-Bonhoeffer-Chor und der Posaunenchor Werne. Tänze aus ihrer Heimat führte die Volkstanzgruppe Rübezahl auf.

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Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum feiert 50. Geburtstag

Im September noch hatte im Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum das große Gemeindefest stattgefunden. Am Sonntag nun stand der offizielle Geburtstag des evangelischen Gemeindezentrums an. 350 Besucher zählte das Ehepaar Carolyn Knoll und Alexander Meese im Familiengottesdienst. Viele Gruppen, vom Posaunenchor bis zum Dietrich-Bonhoeffer-Chor, der Kita Unter dem Regenbogen bis zur Volkstanzgruppe Rübezahl, wirkten an der Gestaltung mit. Zum Empfang war auch ein ehemaliger Pfarrer zu Gast.
03.12.2019
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Pastoralreferentin Maria Thiemann und Manfred Hojenski überbrachten die Grüße der katholischen Gemeinde in Werne.© Helga Felgenträger
Alexander Meese hebt in seiner Rede das ökumenische Leben in seiner Gemeinde hervor.© Helga Felgenträger
Der stellvertretende Ulrich Höltmann berichtet von der Entstehung des Gemeindezentrums im Osten der Stadt Werne.© Helga Felgenträger
Bis zu 350 Leute wohnten dem Jubiläum bei.© Helga Felgenträger
Die Kita Unter dem Regenbogen führte ein weihnachtliches Theaterstück auf.© Helga Felgenträger
Dirigent Hans-Jürgen Treutmann mit seinem Posaunenchor Werne begleitete die Veranstaltung musikalisch.© Helga Felgenträger
Der Dietrich-Bonhoeffer-Chor untermalte das Jubiläum mit verschiedenen Liedstücken.© Helga Felgenträger
Heike Selhorst erinnerte als damalige Presbyterin an das beherzte Vorstellungsgespräch der heutigen Pfarrersfamilie Meese.© Helga Felgenträger
Der ehemalige Pfarrer der Gemeinde, Gernold Mudrack, erinnerte an die Anfänge des Bonhoeffer-Zentrums.© Helga Felgenträger
Die Tanzgruppe Rübezahl führte verschiedene Volkstänze aus ihrer Heimat auf.© Helga Felgenträger
Im Anschluss an den Empfang zum 50-Jährigen des Dietrich-Bonhoeffer-Zentrums saßen die Besucher noch lange bei Kaffee und Kuchen oder einer herzhaften Suppe zusammen.© Helga Felgenträger
Die Tanzgruppe Rübezahl führte verschiedene Volkstänze aus ihrer Heimat auf.© Helga Felgenträger
50 Jahre Gemeindezentrum Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum: v.l. Ulrich Höltmann, Alexander Meese, Gernold Mudrack, Carolyne Knoll, Manfred Hojenski und Maria Thiemann.© Helga Felgenträger

„Die evangelische Kirchengemeinde lebt von einem intensiven Miteinander“, betonte Pfarrer Meese in seiner Ansprache. Ob Kinderkirche oder Seniorenfrühstück, ob Frauenkreis oder Selbsthilfegruppen, ob Sport oder Musik, ob Glocke oder Konfitreffen, ob evangelisch, katholisch oder einfach nur interessiert. „Es ist schon toll, was unter diesem Dach geschehen ist und geschieht, weil Menschen sich anstecken lassen und selbst zu Lichtträgern werden“, betonte er die gelebte Ökumene, die im Evenkamp Tradition habe.

Flüchtlingsströme aus Ostpreußen

Mit den großen Flüchtlingsströmen aus Ostpreußen und Schlesien kamen nach dem Zweiten Weltkrieg auch viele Protestanten nach Werne und ließen sich in der Bergarbeitersiedlung Evenkamp im Osten der Stadt nieder. „Sie fanden in der katholischen Notkirche ein Domizil. So war die Kirche einst für die Katholiken auf dem Gelände des ehemaligen Russenlagers gebaut worden“, erläutert Ulrich Höltmann, stellvertretender Bürgermeister, die Anfänge des Pfarrbezirks II.

Nach dem Bau der St.-Konrad-Kirche zogen die Protestanten ein. Für die vielen gemeinsamen Aktivitäten bedankten sich Pastoralreferentin Maria Thiemann und Manfred Hojenski von der Christophorus-Gemeinde. „Ihr seid so offen und gastfreundlich“, sagt Thiemann.

Modernes Design

Mit Pfarrer Gernold Mudrack war auch ein Mann der ersten Stunde bei der Geburtstagsfeier vertreten. Er trat 1974 die Nachfolge von Franz Maaß im Pfarrbezirk 2 an und gab sie 1983 an Claus Becker ab. An das wuchtige Gebäude und den Betonklotz habe er sich erst gewöhnen müssen, sei aber dann umso beeindruckter von den Prinzipalstücken (Altar, Kanzel und Taufschale) gewesen. „Der Innenraum war in einem modernen Design“, bewundert er.

Zum Abschluss ergriff Heike Selhorst, ehemalige Presbyterin, das Wort: Sie bedankte sich bei dem Ehepaar Carolyne Knoll (41) und Alexander Meese (40) für die positiven Veränderungen in die Gemeinde. „Wir können froh sein, dass wir Sie haben.“ Nach dem offiziellen Teil wartete auf die Besucher eine deftige Suppe sowie Kaffee und Kuchen.