Wohnungseinbrüche haben 2024 zugenommen Täter aus Werne muss sich in über 20 Fällen verantworten

Wohnungseinbrüche: Werner muss sich in über 20 Fällen verantworten
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Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Werne ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr markant angestiegen - von 37 auf 51 Fälle. Das entspricht einem Plus von 37,84 Prozent. Und das liegt nach Angaben der zuständigen Polizei im Kreis Unna vor allem an einem Täter aus Werne.

„Insbesondere die Festnahme eines Täters aus Werne hat uns hier weitergebracht. Der Mann war für 31 Wohnungseinbrüche und 6 Kellereinbrüche verantwortlich und sitzt seit dem 19. September in Untersuchungshaft“, erläuterte Christiane Schmitz, stellvertretende Direktionsleiterin Kriminalität, bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik am 12. März. Dabei war er aber nicht ausschließlich in Werne aktiv - auch in Kamen ließ er die Zahl der Wohnungseinbrüche laut Polizei in 2024 ansteigen.

Ein Mann bricht in ein Haus ein
Der Mann bohrte Löcher in Holzrahmen, in anderen Fällen sägte er Fenstergitter auf (Symbolbild). © picture alliance / Bodo Marks/dp

Laut Polizei und der Staatsanwaltschaft Dortmund war der Mann aus Werne bereits seit 2021 aktiv dabei, Wohnungseinbrüche zu begehen. Seither habe er einen Schaden in sechsstelliger Höhe verursacht. Seit September 2024 befindet sich der damals 43-Jährige in Untersuchungshaft. An seiner Wohnanschrift in Werne stellten die Beamten eine Reihe von Diebesgut sicher, zu dem die Polizei die rechtmäßigen Besitzer suchte.

Die Kreispolizeibehörde hatte im Jahr 2024 einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen gelegt und führt die Gesamtentwicklung auch darauf zurück. „Ich glaube schon, dass das Konzept, mehr Polizei auf die Straßen zu bringen, gewirkt hat“, ordnete Christiane Schmitz ein. Die Entwicklung der Zahlen in Werne und Selm folgt für 2024 eher der im Nachbarkreis Coesfeld, wo es eine gewaltige Zunahme von 92 Prozent gegenüber 2023 gibt.

Bei einem nicht unerheblichen Teil der Täter handelt es sich dabei um sogenannte „reisende Täter“, das sind Personen, die ihren Wohnsitz außerhalb Deutschlands haben und kurzfristig einreisen, um möglichst viele Wohnungseinbrüche zu begehen und danach das Land wieder zu verlassen. Daher kann es durchaus dazu kommen, dass bestimmte Regionen zeitweise vermehrt aufgesucht werden. Beliebt sind vor allem Orte, die nahe an der Autobahn liegen und einen schnellen Weg über die Grenze versprechen.

Der Mann aus Werne muss sich seit dieser Woche vor Gericht verantworten - in mehr als 20 Fällen. Und seit seiner Festnahme im vergangenen Herbst sei es laut Staatsanwältin Silke Bedranowski „völlig ruhig“, sagte sie scherzhaft vor Gericht. Zutritt zu den Häusern und Wohnungen soll sich der Mann über einen einfachen Trick verschafft haben: Er soll Löcher durch Holzfensterrahmen gebohrt haben, eine Drahtschlinge durchgezogen und dann den Griff im Inneren gelöst haben. Außerdem nutzte er oft die urlaubsbedingte Abwesenheit der Bewohner für seine Einbrüche.