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Wohnquartier Bellingholz-Süd in Werne: Viel Diskussion um Entwässerung
Wohnen in Werne
Das Wohnquartier Bellingholz-Süd soll Werne 179 neue Wohneinheiten bescheren. Dennoch kam es im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung zu Diskussionen.
Bereits 200 Interessenten gebe es für die Grundstücke im Baugebiet Bellingholz-Süd, erklärte Udo Maslowski von der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-GmbH am Dienstagabend (15. Juni) im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung. 60 Prozent der Interessenten kämen direkt aus Werne, weitere 30 Prozent aus dem näheren Umkreis, wie Hamm, Lünen und Ascheberg.
Die Grundstücke gehören der Konzern-Schwester Salzgitter Klöckner-Werke. „Bei den Grundstücken handelt es sich um sogenannte Vorratsgrundstücke aus der Bergwerksgeschichte", so Maslowski. Man wolle die Grundstücke direkt an die Interessenten vermarkten: „Es entsteht keine Vermittlungsgebühr." Insgesamt sind 179 Wohneinheiten geplant.
Planung für Wohnquartier in Werne schreitet voran
Für die Planung ist das Planungsbüro Planquadrat Dortmund zuständig. Geschäftsleiter Martin Bauer stellte am Dienstagabend den Stand der Dinge vor. Im Vergleich zum im Dezember vorgestellten Plan gab es nur kleinere Änderungen. „Die Grundstruktur ist gleich geblieben", so Bauer. Allerdings habe man die Gebäude auf den Grundstücken an der nord-östlichen Grenze des Baugebietes nun zur Straße hin gesetzt und nicht mehr - wie ursprünglich geplant - an die bestehende Bebauung dran.
„So entsteht durch die Gärten eine zusammenhängende Grünzone." Dafür gab es im Anschluss Lob von der SPD. „Es ist gut, dass die Gärten nun aneinander liegen", so der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Höltmann. Besonders für die Anlieger, die bislang immer auf das freie Feld schauen konnten, sei das die bessere Lösung.
Entwässerung des Geländes erfolgt über die Lippe
Auch die Frage nach der Entwässerung des Geländes sei nun geklärt, so Martin Bauer. „Die Fläche wird zweigeteilt. Im nördlichen Teil wird das Niederschlagswasser über einen Graben in die Lippe geleitet. Im südlichen Teil wird es in den vorhandenen, leistungsfähigen Mischwasserkanal geleitet." Doch genau bei diesem Punkt kam es zu regen Diskussionen im Ausschuss. „Die Kläranlage ist bereits jetzt ausgelastet", so Klaus Schlüter von den Grünen. Ihm stellte sich die Frage, wohin sich Bürger wenden könnten, wenn die Kläranlage bei Starkregenereignissen nicht genug Wasser aufnehmen könne und es zu Schäden käme.
„Die Anlage ist leistungsfähig", erwiderte Baudezernent Ralf Bülte. Zudem sei in Sachen Hochwasserschutz einiges passiert. Und Adrian Kersting, Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr bei der Stadt Werne, ergänzte, man müsse unterscheiden zwischen der Leistungsfähigkeit einer Kläranlage und den Starkregenereignissen, bei denen die Straßen und die Kanalisation überlastet seien. Das habe nichts mit der Kläranlage zu tun. „Die Kläranlage kann das Wasser aus dem neuen Baugebiet aufnehmen", so Kersting.
Spiel- und Quartiersplatz sollen „Freiraum bieten“
Markus Rusche, Ratsmitglied der CDU, interessierte, ob so geplant worden sei, dass Luftschneisen entstünden und sich die Gebäude nicht zu sehr aufheizen. „Es gibt hier keine bauliche Verdichtung", so Martin Bauer vom Planungsbüro. 30 bis 40 Prozent der Fläche werde überbaut. Die Straßen würden für Durchlüftung sorgen und auch Grünflächen seien eingeplant. „Eine zentrale Grünfläche soll als Spielplatz ausgestaltet werden. Außerdem planen wir Quartiersplätze, die Freiraum bieten und als gemeinschaftlicher Raum für die Nachbarschaft dienen können."
Zu konkreten Festsetzungen wie Dachbegrünung oder Photovoltaikanlagen konnte Bauer am Dienstag noch keine Angaben machen, „aber wir werden Festsetzungen vorschlagen." Die Ausschussmitglieder stimmten dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu, nach dem für die Entwicklungsfläche sowie für die mögliche Erweiterungsfläche der Bebauungsplan aufgestellt wird. Damit ist der Weg nun frei für den Plan-Vorentwurf und die zahlreichen Gutachten, die durchgeführt werden müssen.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.