Wohnen in Werne
Wohnquartier Bellingholz-Süd: Fast 180 Wohneinheiten nördlich der Lünener Straße geplant
Vom neuen Wohnquartier Bellingholz-Süd in Werne sollen vor allem Familien profitieren. Bis zu 180 Wohneinheiten könnten hier entstehen. Details präsentierte das Planungsbüro nun der Politik.
Hier soll das Neubaugebiet Bellingholz-Süd entstehen. © Stadt Werne
Ein holpriger Start - in etwa so lässt sich der Sitzungsauftakt des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am Dienstag (1. Dezember) beschreiben. Denn schon vor Beginn war die Atmosphäre im Bürgersaal des Alten Rathauses deutlich angespannt. Der Grund: An Punkt 3 auf der Tagesordnung - der Vorstellung des städtebaulichen Konzepts für das Wohnquartier Bellingholz-Süd - waren durchaus mehrere Bürger interessiert. Zu viele angesichts der coronabedingt stark begrenzten Raumkapazitäten.
Und weil die auf ihr gutes Recht pochten, den öffentlichen Teil der Sitzung zu verfolgen, mussten sich Politik und Verwaltung etwas einfallen lassen. Die Lösung: Ein paar Bürger rein, ein paar Verwaltungsmitarbeiter raus. Zumindest vorübergehend. Wer noch im Raum war, konnte dann erfahren, was dort, auf der aktuell landwirtschaftlich genutzten Flächen südwestlich der Baugebiete Bellingholz-Nord und -Ost sowie der Vinckestraße, einmal entstehen soll.
Von Einzelhäusern bis Geschosswohnungen
Weil der Bedarf an neuen Wohnbauflächen in der Lippestadt nach wie vor groß ist, hatte die Politik die Stadt damit beauftragt, weiteres Wohnbauland zu entwickeln. Die Verwaltung holte daraufhin das Planungsbüro Planquadrat ins Boot. Und die ersten Entwürfe zeigen schon recht deutlich, worauf die Sache hinausläuft.
Auf einer Gesamtfläche von 70.850 Quadratmetern sollen nach aktuellem Stand insgesamt 94 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern entstehen - 57 davon in Einzelhäusern, 22 in 11 Doppelhäusern und 15 in 3 Reihenhäusern. Hinzu kommen 83 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau. Macht unterm Strich: 177 Wohneinheiten auf knapp 54.000 Quadratmetern. Auf der Gesamtfläche ist zudem Platz für eine Kita sowie öffentliche Grünflächen eingeplant.
Ein Konzept, das bei den Ausschussmitgliedern großen Zuspruch fand. „Das sieht aus meiner Perspektive sehr gut aus“, kommentierte etwa Markus Rusche (CDU). Adelheid Hauschopp-Francke (SPD) stimmte mit ein: „Das ist jetzt eine echte Chance für Familien.“ Zumal die recht lange warten mussten. Denn in den Jahren zuvor hatte sich in Sachen Baulandentwicklung in der Lippestadt nicht all zu viel getan.
Dabei reichen die Planungen für das neue Baugebiet, das lückenlos an die bestehenden Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften an der Lytham-St. Annes-Straße, Walczer Straße/Schlaunstraße, Robert-Koch-Straße und der Vinckestraße anschließt, eigentlich sogar bis in die 1990er-Jahre zurück, wie Dezernent Ralf Bülte erklärte. Dementsprechend ist auch das gesamte derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Areal bereits seit 1993 im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt.
FDP regt Kreisverkehr für Lünener Straße an
Die Haupterschließung soll über die Lünener Straße erfolgen. Artur Reichert (FDP) regte diesbezüglich an, einen Kreisverkehr zu errichten, um auf der viel befahrenen Straße Staus durch wartende Linksabbieger zu vermeiden. Mit Blick auf den Klimaaspekt fragte er nach dem vorgesehenen Energiekonzept. Dafür ist es laut Planungsbüro allerdings noch zu früh. Grundsätzlich gebe es aber gute Voraussetzungen für Photovoltaikanlagen, hieß es.
Laut Bülte hat die Stadt in Bezug auf das Neubaugebiet auch das Thema öffentlich geförderter Wohnungsbau besonders auf dem Schirm. Eine Quote von 30 Prozent wolle man bei derartigen Projekten erreichen. Allerdings hänge dies auch immer davon ab, ob sich geeignete Investoren finden.