Bau-Boom im Baaken Wie sich das Wohngebiet in Werne entwickelt hat

Bau-Boom im Baaken: So hat sich das Wohngebiet entwickelt
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Nirgendwo sonst im Werner Stadtgebiet sind in der jüngeren Vergangenheit wohl so viele Bagger gerollt um Wohnraum zu schaffen wie im Baaken. Und noch sind die Arbeiten längst nicht abgeschlossen. 75 bis 95 Wohneinheiten sollen hier laut Bebauungsplan „13 C - Wohnquartier Baaken“ auf einer knapp 2,4 Hektar großen Fläche entstehen. Dafür hatte die Politik 2021 grünes Licht gegeben. Trotz der Proteste von Anwohnern, die schon vor langer Zeit ihr eigenes Häuschen direkt nebenan gebaut hatten. Die sehen beim Blick aus dem Fenster nun keinen Acker mehr sondern ihre neuen Nachbarn.

Wie sehr sich der Werner Westen speziell in diesem Bereich in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, zeigen historische Luftbilder des Regionalverbands Ruhr (RVR). Das älteste stammt aus der Zeit zwischen 1934 und 1939. Zu sehen ist darauf fast ausschließlich Ackerfläche. Drei Bebauungspläne später sieht die Sache schon deutlich anders aus. Das Areal zwischen den Straßen Bellingheide und Baaken sowie Landwehrstraße und Bahntrasse wird kräftig bebaut. Teils mit Gewerbebetrieben, aber eben auch mit Wohnhäusern.

Die Baugeschichte dieses Bereichs des Werner Stadtgebiets reicht bis ins Jahr 1973 zurück. Damals wurde der Bebauungsplan „13 A - Baaken“ aufgestellt. Und zwar mit dem Ziel, neue Gewerbeflächen für die Verlagerung von Betrieben zu schaffen. Die Gesamtfläche dafür betrug knapp 18 Hektar.

Ein Großteil der heutigen Wohnbebauung ist hingegen dem Bebauungsplan „13 B - Baaken/Ost“ zu verdanken, der 1999 beschlossen und 2001 rechtskräftig wurde. 2013 wurde der Plan geändert, um eine 1,6 Hektar große Teilfläche mit einbeziehen zu können. Das war bis dato aufgrund „potenzieller Konflikte“ hinsichtlich der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche nicht möglich gewesen, wie aus den archivierten Planungsunterlagen der Stadt hervorgeht.

Komplette Fläche im Baaken ist nun bebaut

Dass der Bau-Boom im Baaken bald ein Ende haben dürfte, hat einen simplen Grund: Es gibt keinen Platz mehr. Der Bereich ist durch das neue Wohnquartier komplett bebaut. Mehr „Nachverdichtung“ geht nicht. Wobei: Ganz auszuschließen ist es wohl nicht, dass hier irgendwann erneut die Bagger rollen. Denn im angrenzenden Bereich - südlich der Straße Bellingheide - gibt es schließlich noch ein ziemlich großes Stück Ackerland.

Und möglichweise weicht das auch irgendwann einmal einem neuen Wohngebiet. Dann sähen die Luftbilder des RVR in ein paar Jahren schon wieder anders aus.

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