Wohneigentum für Familien Werne treibt die Baukosten unnötig in die Höhe

Wohneigentum für Familien: Werne treibt Baukosten unnötig in die Höhe
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Wohneigentum für Familien: Werne treibt Baukosten unnötig in die Höhe

Wer in Werne bauen möchte, braucht ein gut gefülltes Bankkonto. Verglichen mit den anderen Kommunen des Kreises Unna ist Werne ein ziemlich teures Pflaster. Das ist kein Geheimnis. Und dass Eigentum für Familien hier kaum mehr erschwinglich ist, hat eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr aufgezeigt. Doch anstatt Druck vom Kessel zu nehmen, legen Stadt und die Mehrheit der Politik künftigen Häuslebauern zusätzliche Steine in den Weg.

Der neue „Festsetzungskatalog“ - eine Bezeichnung, die an sich schon eher nach Strafrecht als nach Baurecht klingt - mag eine starke (Signal-)Wirkung mit Blick auf den Klimaschutz haben. Er beinhaltet indirekt aber auch eine Botschaft an Familien, die eigentlich niemand ernsthaft beabsichtigen kann: „Wenn Ihr bei uns bauen wollt, dann müsst Ihr tief in die Tasche greifen - und zwar sofort.“

Mehrere Argumente der Befürworter des strengen Regelwerks wirken auf mich zudem eher schwach: „Haben wir in der Vergangenheit ohnehin schon in ähnlicher Form gemacht“ zum Beispiel. Oder auch: „Wird sowieso bald vom Gesetzgeber so vorgeschrieben.“ Bald ist aber nun mal nicht sofort.

Die wahrscheinlich beste Lösung ging in der jüngsten politischen Debatte tatsächlich unter. Und das, obwohl sie im Antrag von CDU und FDP stand. Die Fraktionen wollten Familien einen Zeitpuffer für die Installation von PV-Anlagen und Dachbegrünung einräumen. Zumindest so lange, wie es der Gesetzgeber zulässt. Das hätte den Finanzierungsdruck deutlich reduziert. Eine Chance, die man jedoch verspielt hat.