Mehr Geburten
Wird die Kita in St. Konrad neu eröffnet?
Seit im Jahr 2012 die Kita in St. Konrad geschlossen hat, ist alles anders gekommen, als die Prognosen es vermuten ließen: Statt sinkender Geburtenraten gibt es in Werne jetzt wieder mehr Kinder. Und die müssen untergebracht werden. Deswegen ist eine Neueröffnung der Kita in St. Konrad im Gespräch.
Derzeit dient die alte Kita St. Konrad als Unterkunft für Asylbewerber. Ab Sommer 2017 könnten hier zumindest übergangsweise wieder Kinder betreut werden
Weil die Nachfrage nach Kita-Plätzen in diesem Sommer besonders hoch sein könnte, denkt man im Jugendamt offenbar über eine Wiederbelebung der Kita St. Konrad an der Stockumer Straße nach. Die Einrichtung war Mitte 2012 geschlossen worden. Ironie: Sinkende Geburtenzahlen und schlechte Prognosen gaben damals den Ausschlag, exakt das Gegenteil ist nun eingetreten.
Seit 2015 dient das Gebäude der Stadt Werne als Unterkunft für Asylbewerber – diese Nutzung war von vornherein jedoch befristet. Wann diese Frist ausläuft, wollte Alfons Högemann, bei der Stadt unter anderem zuständig für Asylbewerberleistungen, auf Anfrage nicht verraten: „Wir klären das direkt mit den Betreuern und Bewohnern, ob und wann sie die Unterkunft verlassen müssen.“
Vor diesen bürokratischen Problemen steht die Einrichtung
Besitzer der Immobilie ist nach wie vor die Katholische Kirchengemeinde St. Christophorus. Pfarrdechant Jürgen Schäfer sagte dazu: „Es wurde damals erklärt, dass wir für die Kita St. Konrad keine neue Betriebserlaubnis bekommen würden.“ Ob diese Erklärung nach wie vor gültig ist oder die Kita womöglich doch wieder genutzt werden könnte? „Da müssen Sie schon die Stadt fragen.“
Jugenddezernent Alexander Ruhe bestätigte: „Es ist tatsächlich so, dass wir auf die erhöhten Geburten- und Antragszahlen reagieren müssen.“ Man befinde sich derzeit mit den Trägern in Gesprächen, „um den Bedarf zu ermitteln und diesen Bedarf dann auch mit dem Landesjugendamt abzustimmen“. Solange diese Gespräche nicht beendet seien, wolle er die Pläne nicht öffentlich machen.
Kurz- und langfristige Lösungen in Aussicht gestellt
„Ich bin aber zuversichtlich, Mitte Februar sowohl eine kurzfristige als auch eine langfristige Lösung präsentieren zu können“, so Ruhe. Wie berichtet ist der Bau einer neuen Kita in Trägerschaft des Roten Kreuzes beschlossene Sache; im Februar dürfte Ruhe dann auch verkünden, wo genau die neue Einrichtung entstehen wird.
Dem Vernehmen nach fehlen jedoch ab Sommer in Werne zwei komplette Gruppen für Kinder über drei Jahren – zu viel, um sie wie in den vergangenen Jahren auf Übergangsgruppen in den vorhandenen Kitas zu verteilen, zumal die Genehmigungen dieser Gruppen ebenfalls nur zeitlich befristet sind.
In der Kita St. Konrad waren vor der Schließung zwei Gruppen für über Dreijährige untergebracht – gut möglich, dass diese Gruppen ab dem 1. August ein Comeback an der Stockumer Straße erleben.