Wieder neue Pläne für die Wiehagenschule in Werne „Für die Kinder ein Zuhause“

Wieder neue Pläne für die Wiehagenschule: „Für die Kinder ein Zuhause“
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Es gibt mittlerweile weit mehr als zwei Varianten für den Erweiterungsbau an der Wiehagenschule. Eltern und Lehrer fordern vehement eine Brücke zum Bestandsgebäude. Ob es diese Brücke geben und wie überhaupt das neue Gebäude aussehen soll, ist weiterhin unklar. Im Rat (27. September) gab es nun wieder neue Planungen.

Im Vorfeld erinnerte Bürgermeister Lothar Christ noch einmal daran, wie hitzig die Diskussion in den vergangenen Wochen und Monaten bereits geführt worden war. „Dafür habe ich Verständnis, aber die Diskussion sollte respektvoll sein. Das ist in der Vergangenheit nicht immer gelungen.“

Für die Diskussion im Stadtrat gab es nun eine neue Grundlage. „Bisher hat keine Variante, die vorgeschlagen wurde, uneingeschränkten Zuspruch erhalten“, so Philipp Cramer, der in der Verwaltung für den Bereich Gebäudemanagement zuständig ist. „Deswegen haben wir jetzt zwei Überlegungen nochmal weitergeführt, die wir eigentlich früh verworfen hatten.“

So gibt es nun bereits die Variante 2C. Und die hat eine besondere Grundlage, die es zuletzt nicht gab. Denn statt einer Brücke zwischen den beiden Gebäuden, soll es einen Gang im Erdgeschoss geben, der beides verbindet. Im ersten Obergeschoss gäbe es im Gegensatz zu den bisherigen Planungen keine Eingriffe und das pädagogische Konzept, auf das die Schule immer wieder hingewiesen hatte, könnte im Obergeschoss beibehalten werden. Geprüft werden müsste noch die Feuerwehrzufahrt.

Etwa zwei Dutzend Eltern demonstrierten bereits vor einigen Tagen mit ihren Kindern vor der Sitzung des Ausschusses für den Kommunalbetrieb vor dem Stadthaus.
Etwa zwei Dutzend Eltern demonstrierten bereits vor einigen Tagen mit ihren Kindern vor der Sitzung des Ausschusses für den Kommunalbetrieb vor dem Stadthaus. © Jörg Heckenkamp

Bei der Variante 3A stünde vor allem die veränderte Planung der Mensa im Mittelpunkt. Statt einer Verlegung in den Erweiterungsbau würde sie im Bestandsgebäude bleiben und dort erweitert werden. Würde auch bedeuten: Zwei Baustellen würden aufgemacht werden und die Schulhofsfläche, die besonders Schulleiterin Nicole Buschkotte in der Vergangenheit immer als wichtig hervorgehoben hatte, würde verkleinert werden. Im Erweiterungsbau könnte eine ganze Etage eingespeichert werden. Geplant wäre das Ganze hier mit einer geraden Brücke im ersten Obergeschoss.

Zuletzt stellte das Architekturbüro noch die Variante 3B vor, eine Kombination der anderen beiden Varianten. So gäbe es auch die Möglichkeit, 2C und 3A zu verbinden. Es könnte also der Erweiterungsbau der Mensa am Bestandsgebäude gemacht werden, dazu aber eine Verbindung im Erdgeschoss.

Zu allen drei Varianten gab es im Stadtrat auch erste Kostenrahmen. Da die Überlegungen aber nun recht kurzfristig dargestellt wurden, seien die Kosteneinschätzungen noch nicht intensiv genug geprüft, sondern eben nur erste Schätzungen.

Auch das Bestandsgebäude der Wiehagenschule könnte umgebaut werden.
Auch das Bestandsgebäude der Wiehagenschule könnte umgebaut werden. © Jörg Heckenkamp

Bei den Parteien kamen die neuen Vorschläge erst einmal gut an. Klar war aber: Eine Entscheidung konnte im Stadtrat noch nicht getroffen werden. Stattdessen beschloss der Rat, dem Architekturbüro den Auftrag zu geben, die Vorschläge weiter auszuarbeiten.

Was den Politikern aber wichtig war, nochmal zu betonen: Die Sicherheit der Kinder steht für alle an oberster Stelle. „Wir sollten vermeiden, das Thema nochmal in eine Kontroverse zu bringen“, sagte Benedikt Striepens (Grüne). „Schulpolitik ist anders, da geht es um Menschen.“

Auch Claudia Lange (FDP) bekräftigte nochmal die Sensibilität des Themas. „Wir wollen und müssen hier zum Wohl der Kinder entscheiden“, sagt sie. „Die Kinder befinden sich mittlerweile oft den ganzen Tag in der Schule. Für sie ist das auch ein Zuhause.“

Neben den neuen Vorschlägen kam aber auch das Thema Zeitplan auf. Eigentlich war schließlich eine Entscheidungsfindung im August oder September geplant, sowie ein Baustart im Sommer 2024. Im Sommer 2025 sollte der Erweiterungsbau dann fertig sein. Dass das wohl nichts wird, machte Philipp Cramer deutlich: „Alles, was wir jetzt länger diskutieren, wird dann auch länger dauern.“

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