Wir wollten von den Wernern wissen, wie sie zur Qualität des Radverkehrs in Werne stehen. 103 Personen haben ihre Einschätzungen zu dem Thema abgegeben.

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Werner sehen einiges an Nachholbedarf in Sachen Radverkehr in Werne

rnRadverkehr in Werne

Wie steht es um die Radfahr-Qualität in Werne? Das wollten wir von den Werner Bürgern wissen. 103 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Hier lesen Sie, wo es den Wernern zufolge am meisten hakt.

Werne

, 31.08.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Marode Straßen, ein fehlendes Wegenetz, Gefahr zwischen Rad- und Autoverkehr: In unserer großen Fahrrad-Umfrage haben wir die Werner gefragt, wie sie die Qualität der Wege und Angebote für Fahrradfahrer in Werne einschätzen. Insgesamt 103 Personen haben an unserer Online-Umfrage teilgenommen. Dies sind die Ergebnisse:

Sanierungsbedürftige Straßen: 89 von 103 Teilnehmern gaben unterschiedliche Straßen an, die ihrer Meinung nach sanierungsbedürftig sind. Mit Abstand am meisten genannt wurde hierbei Ovelgönne in Verbindung mit der Penningrode (44). Andere Punkte: Landwehr/Selmer Landstraße (12), Stockumer Straße (12), Lippestraße (6), Hansaring (5), Baaken (8) und Südring (7).

Gefahr Auto- und Radverkehr: Unfallpotenzial zwischen Radfahrern und Autos sehen die Werner an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet, vor allem aber an Hansaring (31), Stockumer Straße (18), Kamener Straße (18), Kreisverkehr Bahnhof/Bahnhofstraße (16) und Alter Münsterstraße (13). Weitere Unfallpunkte sehen die Werner an Selmer Landstraße/Landwehr (11), Lüner Straße (5) und Jüngststraße (4).

Fußgängerzone für Radfahrer öffnen? Zu der Frage, ob die Fußgängerzone für Radfahrer generell geöffnet werden sollte, haben die Werner eine klare Meinung: nein. 62 von 103 Umfrage-Teilnehmern sprachen sich gegen eine derartige Öffnung aus. Einige beschweren sich über rücksichtslose Radfahrer. Andere sind aber auch offen für Kompromisse, etwa wenn Schrittgeschwindigkeit gefahren oder eine separate Spur ausgewiesen würde, oder wenn der Radverkehr nach 18 Uhr freigegeben würde.

Fehlende Radwege: Auch in Sachen fehlende Radwege sehen die Werner einigen Nachholbedarf. Diese Straßen wurden am häufigsten genannt: Horster Straße (25), Stockumer Straße (17), Selmer Landstraße (14), Lünener Straße (11), Kamener Straße (11), Münsterstraße/ B 54 (11), Südring (10), Hansaring (9), Landwehrstraße (6). An der Lünener Straße bemängelt ein Teilnehmer, dass die Radfahrer hier bis zum Kreisverkehr auf der Straße fahren müssen.

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Höhere Parkgebühren gegen Autoverkehr: Zu der Frage, ob die Parkgebühren in Werne erhöht werden sollen, um Bürger zum Umstieg aufs Fahrrad zu animieren, haben die Werner ebenfalls eine klare Meinung: nein. Auf einer Skala von 0 (stimme nicht zu) bis 10 (stimme absolut zu) konnten die Teilnehmer angeben, wie sie zu dem Vorschlag stehen. Durchschnittlich mit 3,78 Punkten sprachen sich die Werner gegen den Vorschlag aus. 42 vergaben sogar 0 Punkte, wohingegen 15 sich absolut dafür aussprachen.

Fehlende Service-Einrichtungen: Am meisten fehlen den 103 Befragten reine Fahrradstraßen in Werne (57), davon gibt es in Werne aktuell nur ein 300 Meter langes Stück auf der Burgstraße. Künftig sollen auch Teile des Becklohhofes zur Fahrradstraße ausgebaut werden. Auf Platz zwei wünschen sich die Werner mehr Anschließmöglichkeiten für ihre Räder (53), Abstellmöglichkeiten (38), Werkstätten (23), Fahrrad-Garagen (13) und bewachte Fahrrad-Parkplätze (12). Andere Wünsche: Ein Fahrradstadtplan, E-Bike-Ladestationen sowie sichere Fahrbahnen „statt eines Alibi-Flickenteppichs“.

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„Die im Innenstadtkonzept angekündigten Abstellplätze auf dem Marktplatz sind nie gebaut worden. Die Stellplätze vor der Sparkasse werden immer weiter vom Markt entfernt“, so ein weiterer Nutzer. Auch etwa an der Volksbank, der Post oder am Kino wünschen sich die Werner Abstellmöglichkeiten. Und: „Einige private Anschließmöglichkeiten sind leider aus der Steinzeit, beispielsweise die Felgenbrechervariante am Kaufpark (bei gleichzeitig riesigen Stellflächen für Autos).“

Darüber hinaus bemängeln Radfahrer etwa, dass Radwege veraltet sind, auf und ab führen, Straßen und Wege buckelig und marode sind, Wohngebietseinmündungen, die auf die Radwege führen (Capeller Straße), zugeparkte oder Radwege voller Laub. Auch der Wunsch nach einem Radwegenetz, bei dem der Radler weiß, wie er wo weiterkommt, wurde mehrfach genannt.

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