In Werne soll auf einer Freifläche zwischen dem Südring und der Straße An den 12 Bäumen ein neues Wohngebiet entstehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung legte die Verwaltung ein aktualisiertes Konzept vor. Die vorgesehene Fläche war ursprünglich für eine Friedhofserweiterung vorgesehen, wird aber nicht mehr hierfür benötigt. Geplant sind Reihenhäuser entlang der Straße An den 12 Bäumen und mehrere Mehrfamilienhäuser, die über eine neue Straße vom Südring aus zugänglich sein werden. Insgesamt sollen etwa 100 Wohneinheiten geschaffen werden, wovon 30 Prozent dem öffentlich geförderten Wohnungsbau zugeordnet sind.
Die Ausschussmitglieder votierten einstimmig dafür, den „Bebauungsplan 10C - Wohnquartier am Südring“ sowie die 55. und 56. Änderung des Flächennutzungsplans ab etwa Mitte April für einen Zeitraum von vier Wochen in die Offenlage zu geben. Bei der 55. Änderung wird die bisher als Friedhofsgrünfläche dargestellte Zone in Wohnbaufläche umgewandelt. Zusätzlich werden angrenzende Bereiche entsprechend angepasst. Die 56. Änderung des Flächennutzungsplans beinhaltet die Umwandlung von Wohnbauflächen in Landwirtschaftsflächen im Bereich der Hustebecke. Diese Anpassung wird notwendig, da dort aufgrund von Umwelt- und Naturschutzauflagen keine Wohnentwicklung vorgesehen ist.

Grünflächen und Spielplatz
Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit seit Oktober 2024 gingen Stellungnahmen ein, die hauptsächlich Themen wie Verkehr, Lärm, Umwelt- und Artenschutz sowie die Auswirkungen auf benachbarte Gewerbebetriebe beinhalteten. Zusätzlich wurde eine frühzeitige Beteiligung von Behörden durchgeführt, bei der Stellungnahmen wegen Bedenken um den Schutz der bestehenden Gewerbebetriebe und die Sicherstellung von Lärm- und Geruchsschutz eingebracht wurden. Beide wurden im aktualisierten Konzept berücksichtigt. Es wird sichergestellt, dass die Wohnbebauung keine Einschränkungen für bestehende Betriebe verursacht. Flächen im Süden und Osten sollen als Areale für Parkplätze, Grünfläche, Garagen und Fahrradabstellanlagen dienen. Der geplante Spielplatz wird an die Ostseite verlegt.

Endausbau An den 12 Bäumen
Allerdings herrschen immer noch große Bedenken bezüglich des Baustellenverkehrs. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Beeinträchtigungen komme, aber die Erschließung des Gebietes solle „nahezu komplett von Süden her“ erfolgen. Sollten Baufahrzeuge die Straßen beschädigen, müsse der Verursacher auch dafür geradestehen. „Investor und Architekten haben das schriftlich und sind sensibilisiert“, so Baudezernent Ralf Bülte. Der Zustand der Straße solle darum vor Baubeginn dokumentiert werden.
Die Frage nach einem Endausbau der Straße An den 12 Bäumen beantwortete Bürgermeister Lothar Christ. In der mittelfristigen Finanzplanung - also bis ins Jahr 2028 hinein, sei das nicht vorgesehen. Letztendlich hänge das vom Zustand der Straße ab. Ob dann Anliegerausbaubeiträge fällig werden? Das liegt wohl im Bereich des Möglichen. Während der Offenlage haben Behörden die Chance, Stellungnahmen abzugeben. Die Beschlüsse stehen dann „in der übernächsten Sitzung dieses Ausschusses auf der Tagesordnung, sodass wir die finale Entscheidung in der Ratssitzung am 2. Juli und somit vor den Sommerferien fällen können“, so Bülte abschließend.