Leere Regale, ein sehr übersichtliches Schaufenster, verwaiste Warenständer. Lange sah es nicht nach Abschied aus, aber am Abend des 28. Juni fällt es dann schon auf, dass nicht mehr viel da ist. An diesem Freitag schließt Katja Sodenkamp das Reformhaus an der Magdalenenstraße in Werne für immer. Nach genau 60 Jahren. Lange wurde versucht, einen Nachfolger zu finden - vergeblich.
„Wir schwenken um auf Blumenladen“, lacht Katja Sodenkamp. Und tatsächlich stehen dort, wo sonst Backwaren auf Kunden warteten, Pralinen und zahllose Sträuße und Gestecke. Fast alle mit einer persönlichen Botschaft versehen. Und alle vor allem ehrlich und herzlich.
Tränen bei allen
Wie geht es Katja Sodenkamp und ihrem Team heute? „Gut, aber wir mussten alle ein bisschen weinen, auch die Kunden. Schade, dass man die nicht einfach so ohne das Geschäft mitnehmen kann“, sagt Sodenkamp und lächelt. Die Menschen haben heute ihre Runde so eingeplant, dass sie noch mal durch die Magdalenenstraße gehen, um sich zu verabschieden und zu bedanken.
Freundlichkeit, Dankbarkeit und eine sehr gute Zusammenarbeit nimmt das Team mit. „Man hat viel gelernt“, fasst Barbara Lass zusammen. Wie es jetzt weitergeht, weiß Katja Sodenkamp noch nicht. Erst mal muss sie den Laden abwickeln. Dann geht es in den Urlaub, auf die Ruhe freut sie sich.