Die Firma Maas & Partner aus Münster plant ein Wohnprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Beckmann Druckerei an der Penningrode in Werne. Wenn der nächste Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am 11. Juni (Dienstag) zusammentritt, steht dieser Punkt auf der Tagesordnung. Aus den entsprechenden Unterlagen geht hervor, dass das Unternehmen für sein Vorhaben geprüft habe, ob die vorhandenen Hallen weiter genutzt werden können. Das Ergebnis: Die meisten Hallen bleiben erhalten. Durch Teilabriss entstehen vier neue Gebäude mit Grünflächen.
Das Projekt umfasst demnach etwa 90 Wohnungen. Zwei Gebäude sind für Familien, zwei für Mehrgenerationenwohnen geplant. Zusätzlich soll es Senioren-Wohngemeinschaften und eine Tagespflege geben. Die Freiflächen werden in Privatgärten und Gemeinschaftsflächen aufgeteilt. Bestehende Bäume bleiben erhalten und werden durch neue ergänzt.

Teilabriss und Begrünung
Die Zufahrt erfolgt über die Penningrode. Es sind rund 120 Pkw- und 180 Fahrradstellplätze vorgesehen, die zum Teil in Gebäude integriert werden. Da das Gelände größtenteils versiegelt ist, erwartet man durch Teilabriss und Begrünung positive Effekte. Die Nutzung der bestehenden Gebäude trage zum Klimaschutz bei, da Ressourcen effizient genutzt werden.
Das Projekt soll nach § 34 BauGB genehmigt werden, ohne einen Bebauungsplan aufzustellen. Maas & Partner habe bereits ein ähnliches Projekt erfolgreich umgesetzt. Für die Stadt Werne entstehen keine zusätzlichen Kosten außer den Personalkosten für Prüfung und Begleitung. Einnahmen entstehen durch die Baugenehmigung. Das gesamte Projekt werde im Rahmen der Ausschusssitzung vorgestellt.
Insolvenzantrag
Nach 150 Jahren musste Beckmann Druck aufgeben. Obgleich die Zahlen bis Oktober 2022 gut aussahen, zwangen die exorbitant gestiegenen Energiepreise das Traditionsunternehmen schließlich doch in die Knie. Im November 2022 stellte die Firmenleitung Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Damals hieß es vonseiten des Geschäftsführers Sebastian Beckmann: „Schon im Frühjahr mussten wir Betriebskosten im mittleren fünfstelligen Bereich nachzahlen. Nun hat uns die Energiekrise aber vollends eingeholt.“ Der Betrieb konnte jedoch nicht gerettet werden, das Aus der Firma in Werne war besiegelt. Seitdem war nicht klar, was mit dem ehemaligen Firmengelände passieren soll.