Der Alfa Romeo Spider Serie 900 ist Wolfgang Wohlgemuths ganzer Stolz. Allerdings kann er das Cabrio nur im Sommer fahren. Das Kennzeichen ist nur für die warmen Monate gültig. „Das ist zwar fast ein Oldtimer, aber ihm fehlen noch zwei Jahre“, erklärt der Werner und grinst. Der Youngtimer (so nennt man die Wagen, die zwischen 20 und 30 Jahren alt sind) hat 28 Jahre auf dem Buckel, ist 1996 übers Band gelaufen. Wohlgemuth ist einer von vielen, die am Samstag auf dem Werner Marktplatz ihren Wagen präsentierten.
Auch aus der näheren Umgebung, aus Hamm oder Lünen kamen Interessierte, um die historischen Autos anzuschauen. „Wenn wir sehen, was wir für einen Wetterbericht bis gestern hatten, sind wir jetzt sehr zufrieden“, bilanziert Christof Schmersträter mit Blick auf den bereits am Vormittag gut gefüllten Marktplatz.
Der Inhaber des gleichnamigen Herrenmodegeschäfts hat das Oldtimertreffen 2022 ins Leben gerufen. „Das erste Mal habe ich sogar schon 1994 gemeinsam mit dem Friseurladen Quante ein Treffen organisiert“, blickt Schmersträter zurück. „Irgendwann nach Corona habe ich mir dann gedacht, wie wir die Städte wieder ein bisschen gefüllt bekommen. Und da dachte ich: Alte Autos und Technik, das kommt immer gut an.“

Besucher verbindet Oldtimer mit nostalgischen Erinnerungen
Für die Werner sind die aufgereihten Oldtimer auf jeden Fall ein Hingucker. So auch für Dirk Kowalczyk: „Ich verbinde mit diesen Autos viele Erinnerungen an die Kindheit oder an die Fahrschule“, erklärt er, während er einen alten Ford Granada begutachtet. „Mit dem bin ich selbst früher oft gefahren. Ansonsten kenne ich natürlich noch Opel Kadett, Opel Commodore, VW Golf GTI oder VW Käfer.“
Das Gefühl mit diesen Autos zu fahren sei ganz anders als mit den modernen Wagen, findet der 60-Jährige. „Da ist viel weniger Elektronik drin. Heute haben die mehr Unterstützung, wie etwa ABS oder Airbags.“ Kowalczyk könnte sich vorstellen, bald selbst einen Oldtimer zu kaufen. „Am liebsten einen Opel Ascona B.“

Auch Wolfgang Wohlgemuths Alfa Romeo Spider sorgt für staunende Augen bei den Besuchern. Früher konnte man mit dem Auto richtig Gas geben, weiß er. „Ich fahre nicht mehr schnell damit, weil es ein Oldtimer ist“, präzisiert er. „180 km/h sind in Ordnung. Aber er ist wie ein Rentner, man sollte ihn nicht überbeanspruchen.“