Nachbarschaftsstreit in Werne eskalierte Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage im Nachbarschaftsstreit
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Im Fall der versuchten Tötung in Werne vom 9. Juni 2024 hat die zuständige Staatsanwaltschaft Dortmund nun Anklage erhoben. Das teilte die Staatsanwältin Gülkiz Yazir auf Anfrage mit. Die Anklage wurde aber nicht wegen einer versuchten Tötung erhoben, sondern wegen gefährlicher Körperverletzung.

„Der Stock, mit dem der Angeklagte auf den Kopf des Opfers geschlagen hat, sah aus wie ein Totschläger, also ein Schlagstock, aber war aus Plastik. Er war nicht geeignet, tödliche Verletzungen herbeizuführen. Aber wegen der Platzwunde am Kopf handelt es sich um eine gefährliche Körperverletzung“, so Yazir.

Beschuldigter musste ausziehen

Am Morgen des 9. Juni war ein Nachbarschaftsstreit in Werne zwischen einem 36-Jährigen und einem 63-Jährigen eskaliert. Bei einer verbalen Auseinandersetzung schlug der 36-Jährige dem 63-Jährigen auf den Kopf. Der Beschuldigte und seine Anwälte schweigen bis heute zu den Motiven und dem Tathergang. Die Staatsanwaltschaft hat in der Zwischenzeit alle Bewohner des Hauses als Zeugen verhört.

Der 36-Jährige war damals zunächst flüchtig, stellte sich aber dann der Polizei. Nach kurzer Haft blieb er auf freiem Fuß, weil er den Auflagen folgte, sich bei der Polizei zu melden und sich vom Opfer fernzuhalten. Deshalb musste der Beschuldigte auch aus dem gemeinsamen Wohnhaus mit dem Opfer ausziehen.

Ob und wann die Sache vor dem Schöffengericht in Lünen verhandelt wird, ist noch offen. Das Gericht prüft nun, ob es die Anklage zulässt und würde dann in einem weiteren Schritt Termine bestimmen, erklärt Yazir.