Schlechter Zustand und zu teuer Darum können Leerstände in Werne nicht neu vermietet werden

Zustand und Preis: Darum können Leerstände nicht neu vermietet werden
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Das Leerstandsmanagement in der Innenstadt ist ein Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung Werne. Die Quote ist zwar im Vergleich zu anderen Kommunen unterdurchschnittlich, Sorgen bereiten die Leerstände der Verwaltung aber allemal. „Wir haben einen Verlust bei inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften, mit dem Qualität verloren geht. Diese Verluste tun uns wirklich weh“, gab Wirtschaftsförderer Matthias Stiller während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaftsförderung an. Als Beispiele nannte er das Schreibwarengeschäft Adam, das Ende 2023 schloss und zuletzt das Modehaus Leenders.

Seit zehn Jahren erhebt die Stadt die Leerstände. Aktuell sind es 14 - eine an sich geringe Zahl, nur lassen sich diese größtenteils nicht sofort wieder vermieten.

Nur bei zweien sehe die Wirtschaftsförderung derzeit die Möglichkeit, sie direkt zu vermieten. Um welche Immobilien es sich handelt, ließ Stiller jedoch offen. Zu den Gründen: „Manchmal passt die Preisvorstellung nicht, manchmal soll der Mieter sanieren, aber das ist für ihn dann unwirtschaftlich. Häufig hängt es am Sanierungsstau“, so Stiller. Dabei sei das Interesse bei Dienstleistern und Gastronomen groß.

Die Boutique Bella Rosa an der Bonenstraße in Werne
Die Boutique Bella Rosa an der Bonenstraße gegenüber von Ueter und der Volksbank ist ein positives Beispiel für die Belebung der Innenstadt. © Laura Oswald-Jüttner (Archiv)

Interessanter Standort

Während es im gesamten Jahr 2024 zwölf Interessenten gegeben habe, seien 2025 bereits jetzt elf Mietinteressenten vorstellig geworden. Dabei soll es sich um eine hochwertige Einzelhandelsnutzung, zwei Gastronomiekonzepte für Fast Food, eines für ein Café und insgesamt sieben Dienstleistungen gehandelt haben. Außerdem gebe es eine Nachfrage für eine Praxis. „Diese Anfragen von Unternehmen und Existenzgründern vermitteln wir an Eigentümer oder beauftragte Makler. An den dann stattfinden Verhandlungen nehmen wir nicht teil. Daher sind uns keine konkreten Nachmieter derzeit bekannt“, erklärte Stiller weiter.

Mit der Neubelebung an der Magdalenenstraße mit dem „Traumatelier“, Kosmetikhaus und Barbershop habe sich gezeigt, dass das Förderungsprogramm ZIO - Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren - erfolgreich sei. Eine kurzfristige Vermietung von Leerständen sei nur schwer umsetzbar, „was aber nicht heißt, dass wir nicht mit den Eigentümern sprechen und ihnen nicht die Angebote vermitteln. Aber wir sehen es momentan nicht, dass wir einen Großteil der Leerstände gefüllt bekommen“, gab Stiller zu. Positiv sei jedoch allemal, dass Werne als Standort weiterhin interessant sei, sonst gäbe es die Interessensbekundungen nicht.