Die Karnevals-Session 2023/2024 ist recht kurz, schon am 14. Februar ist Aschermittwoch. Da muss das Stadtprinzenpaar Werne ein bisschen schneller feiern, um alle Termine unter einen Hut zu bekommen. Seit dem 11. November sind Prinz Julian I. Oer und Prinzessin Lena I. Röll im Amt. Und bislang standen schon so einige Veranstaltungen im Kalender. Einen ersten Höhepunkt setzte hier die Gala-Sitzung der Interessengemeinschaft Werner Karneval (IWK) am 13. Januar, die „einer der wichtigsten Termine in der gesamten Session“ ist, wie das Paar im Gespräch erzählt.
Bis vor ein paar Jahren habe der Karneval keine besonders große Rolle im Leben des Prinzenpaares gespielt. Prinz Julian (35) erzählt, dass die Bürgerschützen Werne im Jahr 2018 am Ausbruch des jecken Fiebers Schuld seien. Gemeinsam mit seinem Amtsvorgänger Marco Klaus nahm er Platz im Elferrat des damaligen Prinzenpaares. Die Stimmung habe ihn tief beeindruckt: „Wir waren so fasziniert davon, dass wir gesagt haben, wir packen uns das jetzt auf die Bucket List und versprechen uns, dass wir auch mal den Prinzen machen.“
Die jüngste Prinzessin
Prinzessin Lena (21) könnte eigentlich ein absolutes Karnevals-Kind sein, erblickte sie doch am 11. November das Licht der Welt. Aber sie kam erst durch ihren Partner dazu. „Da geht man dann halt mal mit“, so die Stadtprinzessin. Irgendwann habe sie festgestellt, dass sie sich in der 5. Jahreszeit wohlfühlt. „Und dann wurde ich Prinzessin“, sagt sie und lacht. Mit ihren 21 Jahren ist sie die jüngste Prinzessin der Vereinsgeschichte. Für Julian Oer war klar, dass er nur seine Lena an der Seite haben wollte. „Das muss passen“, so der Prinz. Kennengelernt hat sich das Paar übrigens nicht im Karneval, sondern in einem Restaurant in Werne. Sie kellnerte, er war Gast.
Jedes Stadtprinzenpaar stellt seiner Regentschaft ein Motto voran. Bei den amtierenden Tollitäten lautet es: Vereins-Harmonie. „Wir möchten, dass die Vereine näher zusammenrücken und sich austauschen. Nicht nur im Karneval, sondern generell“, fasst Lena I. zusammen. Alle Vereine haben es schwer, ihre Mitglieder zu halten oder neue zu gewinnen. Daher wünscht sich das Paar eine engere Vernetzung. „Als weitere Botschaft machen wir auch Werbung für den Karnevalsverein. Denn es lohnt sich, sich diese Brauchtumspflege mal anzuschauen“, fügt Julian I. an.

Patentrezept gegen Müdigkeit
Bis Aschermittwoch warten noch zahlreiche Auftritte auf das Stadtprinzenpaar Werne. Darunter das traditionelle Prinzentreffen im Landtag in Düsseldorf, die Jubiläumsfeier 100 Jahre Kolping. Und natürlich die Schlüsselübergabe im Stadthaus, bevor die Session am Rosenmontag mit dem großen Umzug durch die Stadt ihren Höhepunkt erreicht. „Als Prinzenpaar ganz oben auf dem Wagen zu stehen, das ist eine andere Hausnummer, als wenn man ‚nur‘ mitfeiert“, so Oer.
Im zivilen Leben absolviert die Prinzessin eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten, der Prinz ist selbstständiger Pfandleiher, Auktionator und Juwelier. Beide freuen sich auf neue Leute, Spaß und wollen einfach eine schöne Zeit zu verbringen. „Manchmal gibt es Höhepunkte, mit denen man nicht gerechnet hat.“ Haben sie ein Patentrezept gegen Müdigkeit? Denn Schlaf ist während der 5. Jahreszeit ja oftmals Mangelware. „Man lächelt das weg. Und wenn man Spaß hat, geht der Stress von alleine weg“, sagt Lena I. und lacht.
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