Woran erkennen Sie, dass in Kürze Rosenmontag ist? An vermehrt im TV übertragenen Prunksitzungen? Oder doch die jetzt häufiger kostümiert auftretenden Menschen? In Werne gibt es ganz eindeutige Indizien, dass etwas Größeres ansteht. Wer am Freitag (28. Februar) vom Solebad kommend in Richtung Innenstadt lief, sah sie schon von Weitem: rot-weiße Absperrbaken und Metallgitter. Der Kreisverkehr Kurt-Schumacher-Straße und Am Hagen ist schon so gut wie abgesperrt. Auch Hinweise auf die Sperrung des Parkplatzes am Rosenmontag sind schon angebracht. Beim Gang durch die Stadt tauchen zudem an verschiedenen Stellen bereitgestellte Absperrgitter auf: an der Kreuzung Kamener und Stockumer Straße, am Kreisverkehr Alte Münsterstraße und natürlich am Stadthaus.
Hier und an der Konrad-Adenauer-Straße stehen außerdem Betonblöcke. Damit will die Stadt zusätzlich für Sicherheit sorgen. So soll beispielsweise in Höhe von Konrads Bistro verhindert werden, dass jemand mit einem Fahrzeug den Rosenmontagszug attackiert.
„Die Straßensperren in dieser Form nutzen wir erstmalig. Das ist eine direkte Auswirkung der Vorfälle in Magdeburg und München. Wir mussten unser Sicherheitskonzept entsprechend anpassen“, erklärt Wernes Ordnungsamtsleiter Werner Kneip. Die Klötze stammen aus dem Bestand des Bauhofs, mussten also nicht neu beschafft werden. Die Straßen werden durch die Sperren verengt, zusätzlich werden größere Fahrzeuge (LKW) dort abgestellt. Diese würden dann temporär - falls erforderlich - den Weg für Rettungskräfte und Feuerwehr freimachen.

Notwendige Sicherheitsmaßnahmen
Auch bei den Karnevalisten sieht man die Notwendigkeit verschärfter Sicherheitsmaßnahmen. Das war bei der Tour des Stadtprinzenpaars der IWK an Weiberfastnacht zu hören. Traurig sei es, dass man heutzutage solche Maßnahmen ergreifen müsse, hieß es dort. Klar ist aber auch: Absolute Sicherheit kann es bei Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagsumzug nicht geben. Wer etwa mit einem versteckten Messer durch die Stadt zieht, dem sieht man dies erst an, wenn er es auch zückt.
Sicherheit ganz anderer Art steht zudem rund um den Kirchplatz: mobile Urinale. Sorgten diese Stationen, an denen Männer ihre Notdurft vor neugierigen Blicken geschützt verrichten können, im vergangenen Jahr für große Empörung, verzichtete die Stadt trotzdem nicht auf sie. Sie sind zwar auffällig, aber mindestens genauso nützlich.
Am Freitag wundert sich eine Gruppe Passanten über die hellblauen Kunststoffbehälter, kommt aber schnell hinter die Funktion. „Eine super Sache. Besser, als wenn an die Kirche oder in die Ecken gepinkelt wird“, sind sich die Herren einig. „Die sind dahingekommen, weil an Rosenmontag gerne wild gepinkelt wurde. Sie wurden strategisch hingestellt, dass die Leute eben nicht wie früher an die Kirche pinkeln, deshalb stehen die überhaupt da“, hatte Werner Kneip die Aufstellung im vergangenen Jahr erklärt. Und sie werden auch nach Rosenmontag zügig wieder abgeholt.
Diesmal sind die Urinale nicht alleine: Die Stadt hat zusätzlich Spender für Handdesinfektionsmittel mit aufstellen lassen. Die lassen sich per Pedal bedienen, sodass nach dem Toilettengang oder einfach mal zwischendurch die Hände gereinigt werden können. Die Bedienung ist einfach und komfortabel. Zwei stehen auf dem Kirchplatz, ein weiteres Urinal ist in der Gasse vom Marktplatz zur Caritas aufgestellt worden.

VKU-Busse fahren anders
Aufgrund des Karnevalsumzugs können die VKU-Busse der Linien R14, R81/R82, S81, S10, T52, T53, T55, 525, 536, 538, 620, 621, 623, 624 und 625 am Rosenmontag nicht so fahren wie gewohnt. Die Haltestellen „Neutor“, „Markt“, „Stadthaus“ und „Solebad“, entfallen von 12.30 bis circa 19.30 Uhr. Den Fahrgästen stehen Ersatzhaltestellen auf der Bahnhofstraße (Höhe Altes Amtsgericht) sowie an der „Marga-Spiegel-Schule“ zur Verfügung.