Immer wieder kippen Menschen ihren Abfall einfach wild - und verbotenerweise - in die Landschaft. Ob auf Parkplätzen, im Wald oder im Stadtpark, überall finden sich Abfall und Unrat, gerne auch mal direkt neben einem Mülleimer. Zuletzt vor einigen Tagen nahe der Lippe. „Auch in Werne haben wir mit der illegalen Entsorgung von Müll zu kämpfen. Das beginnt bei Müll, der auf der Landstraße aus dem Auto geworfen wird und endet bei ganzen Wagen- und Anhängerladungen, die in Waldwege gefahren werden“, erklärt der Leiter des Kommunalbetriebs Werne (KBW), Dr. Tobias Gehrke, auf Anfrage der Redaktion.
Menschen, die so etwas tun, seien sich natürlich im Klaren, dass sie gerade etwas Illegales tun. Deshalb suchen sie sich „gerne abgelegene und schlecht einsehbare Orte, um ihre Anonymität zu wahren. Hier findet sich dann jede Art von Müll bis hin zu Gefahrstoffen. Ein Gespür für die eigene Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Natur sucht man bei diesen Menschen leider vergebens.“ Es gebe auch in der Lippestadt exponierte Orte, aber die nennt Gehrke nicht, es soll ja niemand herausgefordert werden.

Kostenfrei zum Wertstoffhof
Über Apps und Onlineportale können Bürger illegale Müllkippen an den KBW beziehungsweise die Stadt melden. Der Baubetriebshof kümmert sich dann um die Entsorgung. „Klar ist: Jede wilde Müllkippe ist eine zu viel. Denn sie belasten nicht nur die Umwelt sowie das städtische Budget, sondern auch die Kollegen des Baubetriebshofs“, so Gehrke. Die Mitarbeiter müssen die Entsorgung zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit stemmen, je nach Aufwand sei das eine deutliche Mehrarbeit.
Besonders ärgerlich: Vieles kann kostenfrei oder nur gegen eine geringe Gebühr bei den Wertstoffhöfen in der Region abgegeben werden. Für jede Art von Abfall gebe es einen richtigen Entsorgungsweg. Der sei unter Umständen aufwendig, „allerdings gehört dies nun einmal zu den Pflichten des Verursachers. Sowohl der Kommunalbetrieb der Stadt Werne als auch der Kreis Unna helfen und beraten hier gerne.“
Blick in andere Städte
Der Kreis Unna verfolge das illegale Ablagern von Abfällen und ahnde das Vergehen. Sollten die Verursacher ausfindig gemacht werden können, werden diese aufgefordert, den Abfall zu beseitigen und es werde ein Bußgeld verhängt. Die Höhe hänge von Art und Menge des Abfalls ab. „In besonders schweren Fällen kann die Geldbuße bis zu 100.000 Euro betragen.“ Zudem kann die illegale Abfallablagerung als umweltgefährdend eingestuft und dann als Straftat von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden.
Müllsünder sollten sich ihrer Sache nicht zu sicher sein. Denn sie müssen damit rechnen, dass der Müll durchsucht wird - nach Dingen, die die Identität des Müllsünders preisgibt. „Bei der Ermittlung der Verursacher helfen uns natürlich Hinweise von Bürgern, die entsprechende Abladevorgänge beobachtet haben. Gleichzeitig schauen wir uns momentan die Ansätze anderer Städte an und suchen kosteneffiziente und effektive Wege, um die Aufklärungsrate zu erhöhen“, so Gehrke abschließend.