Wer das Gefühl hat, dass in Werne immer mehr Snackautomaten aus dem Boden sprießen, könnte richtig liegen. Gerade erst hat der Automaten-Kiosk in der Innenstadt seine Fläche und sein Angebot erweitert, da steht die nächste Eröffnung an. Fahrlehrer Falk Rzepka geht ab dem 21. März (Freitag) mit „FR Snackpoint Becklohhof“ an den Start. Am Standort Becklohhof 4 habe es früher schon mal einen Kiosk gegeben. „Dass jetzt wieder ein ähnliches Angebot einzieht, finden die Leute gut“, so Rzepka.
Mehrere Automaten mit Snacks, Getränken und Vapes gehören zur Ausstattung. Alles ist automatisiert und natürlich müssen Kunden einen Altersnachweis erbringen, je nachdem, was sie haben möchten. Am Becklohhof ist aber deutlich mehr zu haben. Neben bekannten Snacks wie Chips, Keksen, Weingummi und Schokolade finden sich in den Automaten Artikel amerikanischer und asiatischer Hersteller. Das ist mitunter nicht jedermanns Geschmack, aber Rzepka möchte ausprobieren, was angenommen wird.


Mistery-Pakete
Der Hingucker sind aber die sogenannten Lockboxen: In unterschiedlich großen Fächern liegen Getränke und Lebensmittel, die man nicht unbedingt mit Snackautomaten zusammenbringt: Kaffee, Nudeln mit Tomatensauce, hochwertige Schokolade oder Marken-Spirituosen. In anderen Fächern stehen ein Snack und ein Getränk als Paket. „Falls man auf die Schnelle was braucht“, erklärt Rzepka. Damit schließt er eine kleine Versorgungslücke, denn im Umkreis gibt es keine Tankstelle, keinen Kiosk und keinen Discounter. Zudem ist das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg nicht weit, da profitieren beide Seiten.
„Preislich liegen die Sachen etwas höher als im Supermarkt oder ungefähr gleich. Die Geräte brauchen Strom, wir haben eine Kühlung. Aber ich denke, das ist alles noch human. Das Angebot soll natürlich keinen normalen Einkauf ersetzen. Aber so die üblichen Sachen, die man mal schnell braucht“, sagt der Fahrlehrer.
Der Clou aber sind Pakete. In mehreren Fächern lagern Retouren von Onlineshops. Die kauft Falk Rzepka an und bietet sie für unterschiedliche Preise im Snackpoint an. „Mistery Pakete oder auch Secret Packs sind originale Retouren. Es gibt zwar auch viel Mist, aber ich achte schon drauf, dass das kein Schrott ist. Der Warenwert übersteig den Einsatz in der Regel.“ Spannend ist das auf jeden Fall.

Sprechender Automat
Die Bedienung ist einfach: Artikel wählen, Nummer ins Tastenfeld eintippen, Bezahlen und Artikel entgegennehmen. Bezahlen ist mit Bargeld, EC-Karte oder dem Smartphone möglich. Der Automat spricht sogar mit den Kunden. Durch die Kameraüberwachung wird nicht nur die Bestückung der Geräte überwacht, sondern auch die Sicherheit. Denn der Snackpoint ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche geöffnet. Das Licht geht auf Bewegung an - alles voll automatisiert.
„Don't drink an drive“
Ein weiteres Highlight ist ein Kaffeeautomat eines namhaften Herstellers. Hier bekommt der Kunde für einen Euro Kaffee, Kakao und andere Heißgetränke sowie drei Sorten Suppen. Auch die kommen von einem Markenhersteller, sodass eigentlich gesichert sein dürfte, dass sie schmecken.
Letztes Jahr hat bei Falk Rzepka alles mit zwei Automaten vor seiner Fahrschule an der Bahnhofsstraße angefangen. Es ging ihm darum, die Achse vom Bahnhof zum Busbahnhof zu bedienen, „wo viele Pendler unterwegs sind, die wirklich auf dem Weg nichts bekommen“, erzählt er. Alkohol gibt es dort nicht, denn im öffentlichen Raum ist das verboten. Weil am Becklohhof ein richtiger kleiner Kiosk entstanden ist, dürfen die Automaten mit Bier und Co. bestückt werden. „Außerdem bringen wir den Fahrschülern ja ‚Don't drink an drive‘ bei.“

Das Interesse der Bürger sei groß. Während der Umbauarbeiten habe Rzepka „einfach mal das Rollo oben gelassen, und schon kamen die Leute, blieben stehen und guckten.“ Letzte technische Kleinigkeiten müssen aktuell noch justiert werden, dann steht der Eröffnung nichts mehr im Weg. Und wenn es dann doch mal hakt, ein Automat ausfällt, ein Produkt vergriffen oder was kaputt ist, gibt es eine Notfallnummer. Die funktioniert garantiert.