„Es war viel los vergangenes Jahr, es wird auch nicht weniger“, begann der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Werne, Thomas Temmann, seinen Jahresbericht. Diesen stellte er im Rahmen der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion vor. Den größten Teil der Einsätze - 122 Mal - macht die Technische Hilfe ohne Menschenrettung aus.
Platz zwei in der Einsatzverteilung belegt der Brandschutz ohne Menschenrettung, hier waren es 71 Einsätze. Fünfmal mussten die Feuerwehrleute Menschen retten. Insgesamt habe es „nur drei böswillige Alarmierungen“ gegeben, aber ganze 118 Fehlalarme. Die kamen hauptsächlich durch defekte oder fehlerhafte Brandmeldeanlagen zustande.
Kuriose Einsätze
Rund 150 Feuerwehrleute stehen bereit. Die Kinderfeuerwehr ist wieder auf 30 Mitglieder angewachsen, auch die Unterstützungsabteilung inklusive Spielmannszug gewann sieben neue Mitglieder, somit stehen hier 32 Personen zur Verfügung.
Einen besonders kuriosen Einsatz skizzierte Temmann ebenfalls: Einmal wurde die Feuerwehr alarmiert, weil ein Heimrauchmelder grundlos ausgelöst hatte. Beim Eintreffen meinten die Bewohner, die Einsatzkräfte sollten doch bitte die Batterien wechseln. Was im ersten Moment witzig anmute, sei in der Realität unter Umständen tragisch, da solche unnützen Fahrten Kräfte binden.

Serie von Brandstiftung
Der Leiter der Feuerwehr erinnerte aber auch an tragische Einsätze. Etwa an den Mann, der vor rund einem Jahr in die Horne fiel und bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Oder an die Serien von Brandstiftungen, bei denen immer innerhalb weniger Tage mehrere Altkleidercontainer oder Mülltonnen brannten.
Ganz präsent ist natürlich auch noch das Hochwasser der vergangenen Weihnachtstage. Hier fand Temmann vor allem lobende Worte für die Mitglieder der Freilichtbühne Werne, die erst die Feuerwehr riefen, als sie selbst nicht mehr weiter kamen. Das sei ein vorbildliches Verhalten.
Leider fließen auch wieder zahlreiche Verkehrsunfälle in die Statistik mit ein. Mitte Mai kam ein 18-jähriger Autofahrer zu Tode. Bei diesem Einsatz konnte nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Personen im Fahrzeug saßen. Daher musste die Umgebung vom Boden und aus der Luft abgesucht werden. Es wurden jedoch keine weiteren Verletzten gefunden.

Tierische Hilfeleistung
Kaum zu glauben, aber auch die Freiwillige Feuerwehr Werne musste 2023 mal eine Katze aus einem Baum retten. Eine weitere Samtpfote saß in einer Regenrinne fest. Und zu guter Letzt war ein Schwein in eine Güllegrube gefallen. Bis heute ist unklar, wie das passieren konnte.
Zum Abschluss teilte Temmann mit, dass der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Stockum gut im Zeitplan liege. Es werde voraussichtlich im September dieses Jahres fertiggestellt.