
© Andrea Wellerdiek (A)
Weniger Pilger im Kapuzinerkloster: Das hat auch finanzielle Auswirkungen
Pilgern in Corona-Krise
In der Corona-Krise sind weniger Pilger im Kapuzinerkloster in Werne zu Gast: Denn seit der Pandemie gelten für die Übernachtungsgäste bestimmte Regeln. Das macht sich auch finanziell bemerkbar.
Werne ist ein Pilgerort. Die Lippestadt ist eine Station auf dem Jakobsweg. Von Osnabrück über Münster hin nach Wuppertal und Santiago de Compostela. In Werne machen viele Pilger Halt. Und sie übernachten gern im Kapuzinerkloster.
Im einstigen Pesthäuschen sind seit 2007 zwei Doppel- und ein Einzelzimmer für Pilger „auf der Durchreise“ reserviert.
Doch in diesem Jahr kommen weniger Pilger über Nacht, wie Pater Romuald, Guardian des Klosters, erzählt: „Seit dem Ausbruch der Pandemie im März ist alles eingebrochen. Jetzt fängt es verhalten wieder an.“ Normalerweise beherbergen die Kapuziner hier regelmäßig Pilger. 80 bis 100 Gäste sind es laut Romuald in der Regel jährlich.
In diesem Jahr werden es deutlich weniger sein, so Romuald. Die Übernachtung in einem der drei Zimmer ist kostenlos. Um eine Spende wird gebeten. Mit deutlich weniger Pilgern in der Herberge müssen die Padres also auch mit einer kleineren Finanzspritze für das Kloster rechnen.
Besondere Regeln für die Übernachtung im Kloster
Die Übernachtung in der Pilgerherberge direkt hinter den Klostermauern ist aber auch in diesem Jahr möglich. Es herrschen allerdings besondere Regeln. Es dürfen laut Pater Romuald nur Pilger aus einer gemeinsamen Gruppe oder aus einer Familie in den drei Zimmern übernachten.
Wenn ein Pilger allein dort übernachtet, können die anderen Zimmer nicht belegt werden. Denn alle Übernachtungsgäste teilen sich ein Badezimmer. Wenn die Gäste wieder abgereist sind, werden die Zimmer desinfiziert. Deshalb muss immer ein Tag vor dem Einzug neuer Übernachtungsgäste dazwischen liegen, erklärt Romuald.
Gemeinsames Frühstück fällt aus
Die Gäste, die am morgendlichen Gottesdienst in der Klosterkirche teilnehmen können, müssen sich in der Corona-Zeit außerdem selbst versorgen. Denn auch das gemeinsame Frühstück mit den Padres, das im altehrwürdigen Refektorium des Klosters stattfindet, muss unter diesen besonderen Umständen in diesem Jahr ausfallen.
Ins Gespräch kommen, sich austauschen - das ist der Wunsch vieler Pilger und auch der Padres bei diesem gemeinsamen Essen, das derzeit nicht stattfinden kann. Zur Ruhe kommen auf dem langen Weg zum Ziel in Santiago de Compostela - das können Pilger aber weiterhin im Kapuzinerkloster in Werne.
- Wer im ehemaligen Pesthäuschen am Kapuzinerkloster in Werne übernachten möchte, meldet sich bei den Padres an - entweder unter Tel. (02389) 98966-0 oder per E-Mail an werne@kapuziner.org
- Eine Stempelstelle befindet sich im Vorraum vor der Pforte des Kapuzinerklosters. Sie ist von 7 bis 20 Uhr zugänglich.